Ungefähr in der Mitte der Stadt[1], zwischen dem Theater und dem Bogentor über der grossen Säulenstrasse befindet sich eine 4,30 m dicke, aus Brecciaquadern mit dazwischengeschobenen kleinen Steinen und Ziegeln ziemlich sorgfältig gefügte Mauer, deren Fassaden im oberen Teil durch Nischen gegliedert sind und deren dem Theater zugekehrte Seite mit einer Tür und darüber mit einem Fenster versehen ist[2] (Abb. 1-2). Vor der nördlichen Front dieser Mauer kam im Jahre 1959 nach der Wegräumung der vom Theater und Bogentor[3] hinunter gestürzten Brecciablöckc ein Monument zutage, das nach einer auf die Architravblöcke eingemeisselten Inschrift Kaiser Vespasian (und auch Titus, s. unten 207 f.) geweiht war. Das Monument ist vom Verfasser dieser Zeilen mit Wiederherstel-ungszeichnungen des damaligen Ausgrabungsarchitekten Μ. Beken in kurzen Berichten publiziert worden[4]. Da jedoch der Bau im Jahre 1961, dank den Mitteln, die Frau und Herr H. Weidtmann, ferner die Türkische Historische Gesellschaft und die Generaldirektion der Museen und Altertümer zur Verfügung stellten, unter der Aufsicht von Dr. - Ing. A. Machatschek (Wien) restauriert wurde und Herr Prof. G. E. Bean, der Epigraphiker unserer Ausgrabungsexpedition, seine Studien über die Weihinschrift zum Abschluss gebracht hat, schien es mir angebracht, das Monument mit den nach neu gewonnenen Massen hergestellten Plänen, Zeichnungen, ferner mit neuen photographischen Aufnahmen nochmals zu veröffentlichen. Es ist mir eine angenehme Pflicht, bei dieser Gelegenheit Frau und Herrn H. Weidtmann, Herrn Prof. G. E. Bean, Herrn Dr. A. Machatschek, dem Photographen Herrn A. Albek, ferner Herrn Dipl. - Ing. Ragıp Devres, dessen technische Ratschläge für uns von grossem Nutzen gewesen sind, meinen herzlichsten Dank auszusprechen.
Der Bau erhebt sich auf einer Plattform von 6,72 m Länge und 2,20 m Breite, die aus drei Schichten, deren respektive Höhen 0,34, 0,20 und 0,27 m betragen, besteht (Abb. 24, 29-30). Während die unterste Schicht, die als Euthyntcria aufgefasst werden kann und ursprünglich wohl nicht sichtbar war, aus unregelmässigen Brecciablöcken besteht, sind die zwei obersten abgetreppten Schichten, wie das Monument selbst, aus einem marmorähnlichen Kalkstein gebaut. Die Breite des Stufenabtritts beträgt vorne 0,16, an den Seiten 0,24 m. Das Monument selbst hat einen U-förmigen Grundriss von 6,40 m Länge, mit einem zurückstehenden mittleren Teil (Länge 3,20 m) und seitlichen vorspringenden Eckrisalitcn (Länge 1,60 m; Breite 1,32 m) (Abb. 3). Die Rückwand, die aus Brecciaquadcrn und Bruchsteinen in ziemlich nachlässiger Technik gebaut ist, hat auf der linken Nebenseite 1,24 m, auf der rechten Nebenseite jedoch nur 0,20 m Stärke, woraus hervorgeht, dass das Monument sich in schiefen Winkeln an die hintere dicke Mauer anlehnt (vgl. Plan auf Abb. 3).
Das Monument besitzt einen 1,15 m hohen Sockel, der mit einem 10 cm hohen und etwa 8 cm vorspringenden Fussund Kopfprofil versehen ist, mit hochkant gestellten marmornen Platten verkleidet war und, abgesehen vom rechten Teil, in einem recht guten Zustand auf uns gekommen ist. Auffallend dabei ist, dass das Fussprofil der Vorderseite nur summarisch bearbeitet ist.
Dr. Machatschek konnte die vorhandenen Architekturstücke, die er einer gründlichen Prüfung und Klassifizierung unterzog, der linken Aedicula zuweisen, die dann auch fast vollständig wiederhergestellt werden konnte (Abb. 28 ff.). Der Sockel, dessen Länge 1,60 m, Innenbreite (rechte Seite) 1,19, Aussenbreite (linke Seite) 1,31 m beträgt, trägt die eigentliche Aedicula, die auf der Vorderseite durch zwei Säulen und auf der Rückwand durch zwei entsprechende Halbsäulen gebildet wird. Diese Halbsäulen sind kanneliert und mit den Verkleidungsplatten der Rückwand aus einem Stück gearbeitet. Es gelang Dr. Machatschek, die äussere (linke) Halbsäule aus fünf Fragmenten Bruch zu Bruch zusammenzusetzen (vgl. die von oben nach unten numerierten Fragmente auf Abb. 5) und ein Halbkapitcll korinthischer Ordnung (Abb. 6) von 0,34 m Höhe daraufzusetzen, wodurch die Höhe der Halbsäule auf 3,17 m einwandrei festgestellt wurde (vgl. Abb. 32 links). Der untere Teil der inneren (rechten) Halbsäule steht noch in situ (Abb. 7 links und 8). Der obere Teil konnte zwar nicht gefunden werden, dafür aber das Kapitell, allerdings in einem arg beschädigten Zustand, das an seinen alten Platz gesetzt worden ist (vgl. Abb. 30-31). Von den vorderen Säulen, die wie die Halbsäulcn der Rückwand einst gewiss kanneliert gewesen sind, ist kein Stück mehr vorhanden; dafür konnten, allerdings in Fragmenten, mehrere unkannelicrte marmorne Säulen samt den Basen gefunden werden (Abb. 11-12), die in Side in spätantiker Zeit an zahlreichen Bauten verwendet worden sind. Sie sind bei der Wie-derherstellung der Aedicula verwendet worden, wobei die fehlenden Teile mit Zement ergänzt wurden (vgl. Abb. 29 ff.). Von den Kapitellen korinthischer Ordnung (Höhe 0,34 m), die sich durch eine einfache und schlichte Formgebung auszeichnen, sind zwei, allerdings stark beschädigt, vorhanden (Abb. 9-10). Auf den Säulen sitzen aus einem Stück gearbeitete Architrav-Friesblöcke, deren Gesamthöhe 0,46 m beträgt. Der Architrav hat drei Faszien mit einem kräftigen Abschlussprofil. Der leicht konkave Fries ist mit einem Palmettenband geschmückt und hat als oberen Abschluss einen Eierstab. Es handelt sich um zwei verschiedene Arten von siebenblättrigen Palmetten, deren Blattspitzen nach aussen und nach innen geknickt sind und durch eine untere Ranke miteinander in Verbindung stehen. Es ist dabei interessant zu konstatieren, dass bei den breiteren fächerartigen Palmctten nur das mittlere Blatt aus einer eiförmigen Basis hervorspringt, während die seitlichen, symmetrich zu einander stehenden drei Blätter aus der unteren Ranke herauswachsen. (Abb. 13 ff.). Die Rückseiten haben keine Ornamentik, sind jedoch mit drei Faszien und den üblichen Profilleisten versehen; auch die Soffitten sind schmucklos (vgl. Abb. 34). Drei Fragmente, die Bruch zu Bruch zusammenpassen und auf den zwei oberen Faszien eine Inschrift tragen, konnten der Aediculafront zugewiesen werden (Abb. 13). Ein Architrav-Friesblock der linken Nebenseite, der einerseits auf der vorderen Säule, andererseits auf der hinteren Halbsäule ruhte, konnte aus vier Stücken zusammengesetzt werden (Abb. 16 u. 33). Es zeigt sich, dass auf der Nebenseite der Fries nachlässiger gearbeitet ist: die aus einer gemeinsamen Wurzel herausspriessenden Palmetten sind summarischer, schmäler, ohne Mittelrippe und ohne unten verbindende Ranken ausgeführt und somit lose aneinander gereiht. Da der Architrav-Friesblock der inneren (rechten) Nebenseite nicht gefunden werden konnte, wurde er durch einen Betonbalken ersetzt (Abb. 31)[5]. Der in zwei Teile gebrochene Giebel, dessen Horizontalgeison mit einem Eierstab, die Schräggeisa mit einem Palmettenband verziert sind, hatte keinen figürlichen Schmuck (Maximalhöhe samt den Rahmen 0,44 m), wohl aber Basen für Akrotere, die jedoch nicht mehr gefunden worden sind. Es ist interessant zu konstatieren, dass der Giebel mit den kassettierten Deckenplatten und dem unteren Zahnschnitt aus einem Stück gearbeitet ist. Die Schräggeisa des Giebels setzen sich auf den Nebenseiten in Form einer Sima fort, die mit derselben Palmettenornamentik und Wasserspeiern in Form von Löwenköpfen verziert ist. Da fast sämtliche Blöcke des Daches gefunden wurden, konnte die Aedicula fast vollständig überdeckt werden. Zwei Stücke (Abb. 22-23) konnten der linken, ein Stück (Abb. 24) der rechten Nebenseite zugewiesen werden (vgl. auch Abb. 31, 33). Von den Kassetten mit stark herausgewölbten Blättern und Blüten geben die Abb. 34-35 eine Vorstellung. Die Gesamthöhe der Aedicula samt dem Sockel lässt sich auf 5,31 m berechnen (vgl. Abb. 4).
Im mittleren Teil des Monuments befindet sich über einem 0,15 m vorspringenden Sockel eine mit Halbkuppel versehene halbrunde Nische von 1,02 m Tiefe und 2,10 m Höhe, die in die hintere dicke Mauer leicht einschneidet und die von 0,27 m breiten und 0,325 m tiefen Eckpfeilern eingefasst wird (Abb. 1, 4, 7). Ob diese Pfeiler und der darauf sitzende Bogen, von denen zwei vorhanden und jetzt an ihre alte Stelle gesetzt sind (Abb. 30), noch eine dünne marmorne Verkleidung gehabt haben, worauf die Löcher deuten würden (etwa korinthische kannelierte Pilaster mit einem Dreifaszienbogen; vgl. die Wiederherstellungszeichnung von Μ. Bckcn in Abb. 37)[6], oder ohne Verkleidung gewesen sind, wie in der Restaurierung angenommen worden ist, lässt sich nicht mehr ermitteln. Eine dicke Mörtelschicht, ferner zahlreiche Löcher (Abb. 7, 30, 33) beweisen, dass das Innere der Nische, die in byzantinischer Zeit stark umgeändert worden ist, mit langen, dünnen Mannorplatten verkleidet war[7]. Die heute nicht mehr erhaltene Halbkuppel war höchstwahrscheinlich mit einem Mosaik verziert.
Darüber sass ein Gebälk, das die Fortsetzung des Gebälkes der Aediculae bildete und von einem Giebel bekrönt wurde, dessen heute vorhandene vier Fragmente Bruch zu Bruch passen (Abb. 25). Im Giebelfeld (Basisbreite 3,20 m; Maximalhöhe samt dem Rahmen 0,56 m), das von mit Palmettenband verzierten Schräggeisa und einem einfachen mit Eierstab versehenen Horizontalgcison umrahmt ist, sind Ranken und grosse vierblättrige Blumen zu sehen, die von einem Medusenkopf mit ovalem Gesicht in der Mitte ausgehen und sich nach beiden Seiten symmetrich entfalten (Abb. 26). Der ziemlich lange Stamm ist kanneliert und hat ein Deckblatt, aus dem wieder geschweifte Stengel hervorwachsen, die nach den Giebelecken zu verlaufen. Im unteren Teil ist ein Zahnschnitt vorhanden.
Von der rechten Aedicula sind nur einige Architrav-Friesblöcke in Fragmenten, ferner ein in seinem oberen Teil arg beschädigter Giebel vorhanden, der mit dem Giebel der linken Aedicula grosse Ähnlichkeit hat. Da auch der Sockel stark zerstört ist, wurde auf die Wiederherstellung dieses Teiles verzichtet.
In der mittleren Nische ist mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Kaiserstatue anzunehmen, die, als das Monument in ein Brunnenhaus umgewandelt wurde, entfernt worden sein muss. In den seitlichen Aediculae stand je eine Gewandstatue, von denen eine ziemlich beschädigt auf uns gekommen ist (Abb. 36). Es handelt sich um eine stehende männliche bekleidete Figur von 1,15 m Höhe, deren knappe Gewandwiedergabe auf den Stil der flavischen Zeit deuten könnte.
Wie dieses zierliche und elegante Monument in seiner ursprünglichen Form ausgesehen hat, davon mag die Rekonstruktionszeichnung, die Μ. Beken hergestellt hat und die den bei der Wiederherstellung endgültig festgesetzten Massen entspricht, eine Vorstellung geben (Abb. 37)[8].
In späterer Zeit wurde das Monument gründlich repariert und zugleich in ein Brunnenhaus umgewandelt. Ein Wasserbassin von 6,40 m Innenlänge und 1,80 m Maximalbreite, das von 0,16 m dicken Marmorschranken eingefasst war, wurde direkt auf der Plattform errichtet. Ein zweites, auf einem niedrigeren Niveau sich befindendes Bassin hatte eine Länge von 6,18 m, eine Breite von 1,10 m und war wie das erstere von 0,16 m dicken Marmorschranken eingefasst, von denen ein Stück auf der linken Seite noch in situ steht (vgl. auf Abb. i, die untere linke Ecke). Das Wasser ergoss sich in diese Bassins durch einen in der mittleren Nische angebrachten Ausguss und eine in den Sockel einschneidende senkrechte Rille (Abb. 1,7), ferner durch schmale (durchschnittliche Breite 0,10 m) Kanäle am Boden der seitlichen Nischen (vgl. Abb. 3). Von den in dieser Zeit neu hergestellten Architekturstücken seien die schon erwähnten glatten, in der Spätantike in Side weit verbreiteten marmornen Säulenschäfte, die jedoch nur fragmentarisch erhalten sind, ausserdem einige Säulenbasen angeführt (Abb. 11-12).
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass dieses schiefwinkelig an späteres Mauerwerk anlchnendc Monument im 4. Jh. n. Chr., als die zweite Stadtmauer (Die Philippus-Attius-Mauer) hier vorbeiführte und das Bogentor über der grossen Säulcnstrassc als Haupttor der Stadt benutzt wurde, von anderer Stelle hierher transportiert und in ein Brunnenhaus umgcwandelt worden ist. Dadurch wurde der die Säulenhallen cntlangschweifende Blick des durch die Hauptstrasse Kommenden auf dieses Monument gelenkt, das so einen de korativen Hintergrund bildete[9]. Das neue Stadttor war auf der gegenüberliegenden rechten Seite von zwei weiteren Brunnen eingefasst, einem runden, mit der Philippus-Attiusmaucr gleichzeitigen und einem daran anschliessenden, der aus drei Bassins und vier Acdiculac bestand und nach seiner Ornamentik in die 2. Hälfte des 3. Jhs. n. Chr. zu datieren ist[10]. So ist das neue Stadttor eine bescheidene Nachahmung des Haupttores der Stadt[11], vor dem sich das monumentale Nymphaeum erhob[12].
Ich will hier nicht auf die architekturgeschichtliche Einordnung des Monuments eingehen. Der Sockelbau mit seinen zwei vorspringenden Eckrisaliten stellt einen Typus dar, der schon in hellenistischer Zeit an Torbauten und Altarfassadcn ausgebildet war[13] und dann in der Kaiserzeit in verschiedener Form fortgesetzt wurde[14]. Die Fassade kann auch als ein Ausschnitt der Säulendekoration aufgefasst werden, die die inneren sowie äusseren Wände römischer Bauten der Kaiserzeit gliederte (wie z. B. Theater, Nymphaeen, Bibliotheken, Markttorc usw.)[15]. Man vergleiche etwa den zwischen zwei Türen befindlichen Teil der scaenae frons des Theaters von Ephesos, das ins Jahr 66 n. Chr. datiert wird[16], oder das Fassadenmotif der inneren Wände des grossen Saales im Gebäude (M) in Side, das mit grosser Wahrscheinlichkeit in antoninischer Zeit entstanden ist[17]. Das Monument wird zweifellos auch dem gegenüber liegenden Brunnenhaus mit vier Aediculae als Vorbild gedient haben.
Es ist nicht unsere Absicht, auf die Ornamente des Baues näher einzugehen, da eine solche Untersuchung erst zu sicheren Ergebnissen führen kann, wenn eine Ornamentgeschichte Kleinasiens in der römischen Kaiserzeit vorliegt[18]. Nur soviel kann gesagt werden, dass die schlichte Ornamentik des sidctischen Monuments im Gegensatz steht zu der üppigen, auf Licht - und Schattenwirkung gestellten flavischen Dekoration in Rom und in Italien[19], dass also Kleinasien sich im 1. Jh. n. Chr. vor allem in der Ornamentik den von Rom und Italien ausgehenden Kunstrichtungen ablehnend verhielt[20], also seine eigenen Wege gegangen ist und eine eigene Entwicklung genommen hat. Um die Frage über die Beziehungen Pamphyliens zu den benachbarten Landschaften zu beantworten, könnte man Vergleiche mit der Bauornamentik einiger Monumente anstellen, die sowohl zeitlich als auch räumlich unserem Monument am nähsten stehen, so z. B. mit der Ornamentik der ersten zwei Geschosse der scaenae frons des Theaters von Ephesos, das in das Jahr 66 n. Chr. datiert wird[21], ferner mit der Ornamentik der Palaestra der Thermen des Vcrgilius Capito und der daran sich anschliessenden jonischen Halle in Milet, die um 50 n. Chr. entstanden sind[22]. Aber von dieser Ornamentik liegen nur Handzeichnungen vor, und es gibt keine genügenden photogra-phischen Detailaufnahmen. Der Altar des Domitianstempels in Ephesos, der nur in vorläufigen Berichten vorliegt[23], bestand aus einer sockelformigcn Plattform, die rings mit Reliefplattcn umkleidet war und am Fussprofil mit Palmetten verziert ist. Diese Palmetten zeigen zwar eine gewisse Ähnlichkeit; es fehlt ihnen aber das mittlere aufrechtstehende Blatt, das gewissermassen die Achse der Palmetto bildete. Aber auch von diesem Fussprofil liegen keine Detailaufnahmen vor.
Es lässt sich immerhin im allgemeinen sagen, dass die Ornamente der oben angeführten Bauten keine richtigen Analogien zum Vespasiansmonument bilden. Diese Tatsache könnte darauf deuten, dass Pamphylien auch auf diesem Gebiet seine eigenen Wege gegangen ist. Sie könnte aber auch die Frage aufwerfen, ob das Monument nicht in einer früheren Zeit entstanden und später Vespasian und vielleicht auch Titus geweiht worden ist, worauf die letzten Worte der Inschrift —allerdings mit Fragezeichen— deuten könnten (vgl. unten).
Die Abhandlung von Prof. Bean über die einst ziemlich lange Weihinschrift, füge ich hier an:
The inscription ran in two lines on the architrave above the central niche and the two projecting wings. The script is monumental, but not particularly elegant. Seven fragments have been found, three of which join : they read as follows :
The positions of these fragments in the inscription are determined with near certainty by their shapes and the places which they must have occupied on the monument; the following sketch shows the architects’ arrangement (A, B, C, D, E are the five faces of the facade.)
(a-c) occupied the whole of the left wing A, with a short return on face B; (d) stood in the corner at the inner end of B; from face C nothing remains; (c) stood in the corner at the inner end of D, and (f) towards the outer end of the same face; (g) was at the right end of the right wing E, that is at the extreme end of the inscription.
From the considerable length of the text, and from the recurrence of the name Vespasian in (a-c) and in (f) it is clear that the monument was not dedicated to Vespasian alone, but that Titus must have been associated with him; the figures for tribunate and consulship in fragments (a) and (g) will then relate to Titus, not to Vespasian.
It is evident that the inscription must have continued across the central surface C, and a careful calculation of letter-spaces shows that the names and titles of Vespasian and Titus will fit neatly into the available room; the restoration of the upper line is therefore virtually certain.
The only surviving parts of the inscription which do not belong to the Emperors’ names and titles are the lower lines of (c), (f) and (g) ; these are not easy to restore. ITANOT in (f) must apparently be part of the name of the dedicator, or rather of his patronymic. The following ΕΠΙ might then be the beginning of his papponymic: at Side the normal τοϋ is sometimes omitted in this position; or perhaps more likely it may belong either to a title such as έπί[τροπος τοϋ Σεβαστού], or a participle such as έτη[μέληΟέντος] or έπι[σκευάσας]. The possibilities are inconveniently numerous. Fragment (g) is badly weathered; the letters ΟΣΜΗ .. Σ are legible enough, and in front of them is apparently a K. or P; after the second Σ there is room for two more letters, but nothing can be read. I suspect that we have the participle κοσμή[σα]ς, though this is of course uncertain.
On fragment (d) the lower line is blank, so that after the genitive Αύτοκράτορος Σεβαστού there is room only for a very few words before the gap; παντί τω οϊκω would meet the case. Since nothing survives from face C we have no indication how far the gap in line 2 extended; but as nothing more is needed before the name of the dedicator on face D, it seems reasonably sure that the gap extended all across C.
I therefore propose the following restoration, with some confidence for line I, tentatively and exempli gratia for the second half of line 2.[24]
The inscription is then unsymrnetrical to the extent that the blank below μεγίστω on face B is not balanced by a corresponding blank on face D; this is inevitable if the architects' placing of the extant blocks is correct, and was no doubt due to a reluctance to divide the dedicator's name between two faces 3 m. apart. There is a natural break after παντί τω οϊκω.
Vespasian became trib. pot. V, and Titus trib. pot. III, on July 1 st, A. D. 73; on January 1 st, 74 they took their fifth and third consulships respectively. The dedication is accordingly dated to the first half of the year A. D. 74.
If the restoration έπι[σκευάσας] ocl is correct (which is far from sure), the building was repaired in A. D. 74, and in its original form was older than this; in any case the repairs, if such they were, must have been thoroughgoing, and produced in effect a new monument.