Darstellungen in der urartäischen Kunst[1] und zahlreiche Funde von Möbelteilen aus Bronze und Holz[2] beweisen, dass das urartäische Möbelhandwerk in der Tat grosses Geschick und einen ebenso hohen Qualitätsstandart wie das der neuassyrischen Welt erreicht hatte[3]. Die zutage geförderten, sicher als urartäisch bestimmbaren Möbelstücke ergeben leider nicht mehr als zwei vollständige Exemplare; das eine davon ist ein hölzerner Tisch aus Adilcevaz (Taf 6) [4] und das andere ist ein in Nimrud gefundener bronzener Thron ohne Rücklehne [5]. Ich würde gerne auch einen hervorragend rekonstruierten runden, dreibeinigen Tisch hinzufugen, obwohl er zum Teil mit modernem Material ergänzt worden ist[6].
Im vergangenen Jahr wurde ich auch mehrere gerunde Bronzestangen eines Möbelsstücks in der Prähistorischen Staatssammlung München aufmerksam gemacht. Nach dem Reinigen und Aneinanderfügen der zusammengehörigen Stangen haben wir einen im folgendem ausführlich beschriebenen, gut erhaltenen Tisch bzw. Opfertisch vor uns (Taf 1-5) [7].
Das Tischgestell ist aus rundstabigen, durch Stifte verbundenen Bronzestangen von 1.1 cm Durchmesser aufgebaut. Im wesentlichen besteht der Tisch aus zwei Teilen: zwei in 42cm Abstand voneinander stehende Beinpaare und die daraufliegende Tischplatte. Jedes Bein ist aus zwei sigmaförmig geschwungenen Stangen gebildet, die sich in der Mitte überkreuzen und mit drei bronzenen Stiften vernietet sind (Abb 1 Taf 3). Die unteren Teile der Beine sind in Form eines Rinderfusses gegossen (Abb 1-2 Taf 1, 3-5): der Beginn des eigentlichen Rinderfusses zeigt sich in 10 cm Höhe durch einen kleinen dreieckigen Absatz, die Ferse. Der Mittelfuss ist stark stiliziert und leicht nach vorne ausschwingend dargestellt; die untere Begrenzung bildet die lediglich als schmaler Wulst dargestellte Fessel. Der Huf selbst ist paarzehig, die Zehen trennen sich unterhalb des Fesselgelenks. An der Rückseite unterbricht die Zeheneinbuchtung den Fesselwulst. Der eigentliche Hornteil ist durch einen schmalen Wulst gekennzeichnet, der auch um die Einbuchtung der Rückseite herumfuhrt (Abb 1 Taf 3). An der Spitze der Vorderseite gehen dann die beiden Zehen ineinander über. Die oberenteile der Beine dagegen sind einfach ausgebildet. In die Auflagefläche jedes Beines ist eine 3cm tiefe Höhlung für einen Bronzestift vorhanden. Vier bronzene Stangen bilden den Rahmen der Tischplatte (Abb 3 Taf 2). Die beiden seitlichen, die direkt auf den Beinen aufliegen, sind je 46cm lang. Die anderen, die auf ihnen liegen und die Vor-und Rückseite bilden, sind je 47cm lang. An den Ecken stehen sie jeweils 1.1 cm über. Zwei ebenfalls 47cm lange gegossene Stangen, die parallel neben den die Vor-und Rückseite bildenden Stangen liegen, ragen gleichfalls 1.1cm über die seitlichen Stangen hinaus. Der Abstand zwischen den beiden nebeneinander parallel liegenden Stangen beträgt 1.9cm. Die beiden Enden der Stangen sind mittels vier bronzener Nietstifte mit dem eigentlichen Tischgestell verbunden. Die vier Nietstifte liegen genau zwischen den beiden parallel liegenden vor-und rückseitigen Stangen. Für die Nietstifte wurden die Seitenstangen durchbohrt, wobei der unten herausragende Teil des Stiftes in die erwähnte Aushöhlung des Beines hineingreift (Abb i Taf 3). Hiermit ist die Verbindung zwischen Tischaufsatz und Tischgestell geschaffen. Der Tischaufsatz selbst ist durch mehrere bronzene Stangen aufgeteilt (Abb 3 Taf 2). Parallel zu den seitlichen Stangen liegen im Abstand von 1.6cm zwei andere Stangen von 38.8cm Länge, die jedoch auf den inneren Stangen der Vor-und Rückseite des Tischaufsatzes aufliegen, ohne darüber hinauszureichen. Ebenso liegen zwei weitere Stangen von 39.2cm Länge parallel zur Innenstange der Vor-und Rückseite in einem Abstand von jeweils 15cm; der Abstand zwischen diesen beiden beträgt 4.4cm. Genau in der Mitte werden sie miteinander durch eine 6.6cm lange Querstange verbunden. Vier paarweise in einem Abstand von 5cm liegende, 17cm lange Stangen verbinden die Innenstangen der Vor-und Rückseite mit den parallel dazu liegenden inneren Stangen. Dadurch entstehen vier gleich grosse quadratische, offene Innenflächen mit einer Seitenlänge von 15cm. Alle diese Stangen sind in der gleichen Technik miteinander verbunden: An den Verbindungsstellen sind jeweils die oberen und unteren Hälften der Stangen so ausgespart, dass sie bündig gegenseitig verschränkt sind. Zusätzlich werden sie mit einem bronzenen Stift vernietet (Abb 3). Die beiden Beine sind durch eine 42cm lange horizontale Stütze verbunden (Abb 2Taf 3). Eine weitere vertikale, 26.6cm lange Stütze verbindet den Tischaufsatz mit dieser horizontalen Verbindungsstütze (Abb 1-2 Taf 2-3). Die Enden dieser beiden Verbindungsstützen waren flachgehämmert; ein eingelegter Eisen- bzw. Bronzestift wurde dann an den Seiten umgehämmert, so dass dieser Stift mit der Stange fast Verbunden war (Abb 2). Eine eiserne Niete verstärkt ihn zusätzlich. Der Zusammenhalt dieser Verbindungsstützen mit den beiden Beinen bzw. der Querstange in der Mitte des Tischaufsatzes erfolgt in der Weise, dass die Spitze des Stiftes mit diesen Teilen vernietet wird. Lediglich das Zusammenfügen der horizontalen und vertikalen Verbindungsstützen bleibt unklar (Abb 2 Taf 4). Möglicherweise deuten noch sichtbare Eisenreste, die um die horizontale Verbindungsstütze herumlaufen, darauf hin, dass ein Eisendraht die beiden Teile miteinander verbunden hat.
Die zutage geforderten urartäischen Gegenstände, vor allem Siegel, Gürtel-und Votivbleche weisen Tischdarstellungen in verschiedener Form auf[8]. Mehrmals stehen die Tische vor einer sitzenden Figür und sind reich mit Speisen beladen[9]. Diese Tische lassen sich nach dem Erscheinungsbild ihrer Beine in zwei grosse Gruppen einteilen.
GRL'PPE I: Vierbeinige Tische
GRUPPE II: Dreibeinige Tische
GRUPPE I: Die in dieser Gruppe behandelten Tische teilen sich nach der Konstruktion der Beine in zwei Untergruppe auf.
a) Tische mit gekreuzten Beinen (Abb Nr. 1-10).
b) Tische mit einzeln stehenden Beinen (Abb Nr. i 1-30)
a) In der Tat steht die Tischplatte auf zwei Beinpaaren, die über Kreuz angeordnet und oft am Ende als Stierhufe gestaltet sind [10]: sie haben wahrscheinlich eine rechteckige Platte. Nur bei Abb Nr 8 handelt es sich vielleicht um eine Tischcshale [11]. Aufgrund der über Kreuz angeordneten Beine währe zu schliessen, dass der auf mehreren Denkmälergattungen, gleichzeitig in verschiedenen Kulturkreisen des alten Orients dargestellte und Klapptisch genannte Tischtypus[12] auch bei den Urartäern benutz wurde. Durch die Konstruktion und Form der Beine bedingt sind diese erwähnten Tische-von der Seite gesehen-unserem exemplar ähnlich. Wir müssen aber betonen, dass der in der Prähistorischen Staatssammlung in München aufbewahrte Tisch vor allem durch die sigmaförmig gekreuzte Beinform und die Horizontal-und Vertikalstützen von den nachweisbaren urartäischen Tischdarstellungen abweicht. Nur der lisch auf einem Stempelsiegel aus Adilcevaz ist wegen seiner Horizontalstütze mit ihm zu vergleichen (Abb Nr. 7). Meiner Ansicht nach könnte man bei den vier über dem Tisch nebeneinander sichtbaren Gegenständen auf dem Bild des Stempels eher an Schalen in Aufsicht als an Fladenbrote denken [13]. Diese Interpretation legt den Gedanken nahe, dass die vier gleich grossen offenen Quadrate des Aufsatzes des Münchener Tisches zur Aufnahme solcher Schalen (Taf 1) oder vielleicht von Gefässen wie auf den neuassyrischen Darstellungen gedient haben[14]. Die gleichzeitigen, weitverbreiteten Darstellungen von Tischen mit gekreuzten Beinen und Mittel-oder mit Horizontalstütze, die allerdings seltener sind, kommen häufig auf neuassyrischen-und neubabylonischen Siegelbildern [15], besonders aber auf den späthethitischen Stelen und Orthostaten [16] und auf den aus Westiran stammenden Tropfenbechern [17] vor. Durch das komplett erhaltene bzw. sicher rekonstruierte Münchener Exemplar ist nunmehr deutlich geworden, dass es sich bei den Darstellungen von Tischen mit Verstrebungen zwischen den beiden Beinpaaren oder nur mit vertikalstütze nicht immer um einen Klapptisch handelt[18]. Der öfters vor einer sitzenden Figur aufgestellte Tisch mit gekreuzten Beinen geht in Mesopotamien auf akkadische Siegelbilder zurüch [l9], wo die Beinpaare des Tisches X förmig gekreuzt sind wie bei Beispielen aus dem zweiten und ersten Jht.v. Chr. Aus diesem Grund kann man annehmen, dass diese akkadische Tischform sowohl in Mesopotamien als auch in Anatolien so lange weiterentwickelt wurde[20]. Andererseits kommt aber der andere Tischtypus mit gekreuzten beinen auf kappadoki- schen Siegelabrollungen aus dem Anfang des 2. Jts. v. Chr. vor [21]; Jedes Bein des Kulttisches ist aus zwei sigmaförmig geschwungenen Stangen gebildet, die in der Mitte Zusammenstossen. Trotz der seitlichen Vertikalstützen ist die Konstruktion des gekreuzten Beinpaares dieser Tische unserem vollständigen Exemplar in München sehr ähnlich. Durchaus ist es denkbar, dass diese kappadokische Tischform bis zur urartäischen Zeit weitergelebt und sich fortentwickelt hat, obwohl wir keine Beispiele aus der hethitischen Kunst kennen.
Es ist bei Abb Nr. 8-10 wirklich schwer, mit Sicherheit zu entscheiden, ob es sich bei ihnen um einen Tisch mit gekreuzten Beinen handelt. Aufgrund ihrer senkrechten Beine und Mittel-und Horizontalstützen könnten alle drei auch in der Untergruppe bi behandelt werden22. Vor allem aber unterscheiden sie sich von den anderen Tischen mit einzelstehenden Beinen durch die Horizontalstütze, die bei ihnen eindeutig fast in der Mitte sitzt wie bei dem Münchener Tisch. Wenn wir aber andererseits den Münchener Tisch von vorne betrachten (Abb 2 Taf 4), so entspricht er bemerkenswert genau den Darstellung des Tisches mit Horizontal-und Vertikalstütze (Abb Nr. 8-10). Besonders bei Abb Nr. 8 bemerkt man sigmaförmig dargestellte Tischbeine ganz klar. Es ist daher denkbar, dass es sich vielleicht dabei nur um Detailunterschiede handelt und somit derselbe Tischtypus bzw. der Tisch mit zwei gekreuzten Beinpaaren gemeint sein könnte. Auch die Tischdarstellungen auf den zwei Votivblechen bestärken unsere Vermutung (Abb Nr. 9-10). Die Tatsache, dass die Unterteile der Tischbeine ganz anders dargestellt sind als ihre Oberteile, erinnert uns aufgrund ihrer schlanken Form an urartäische bronzene stierhufbeinförmige Möbelbeschläge, vor allem aus Kayahdere und aus Altıntepe [23], die nach Kyrieleis zu einem Tisch mit vier paarweise gekreuzten Beinen gehört haben [24].
b) Unter den urartäischen Tischdarstellungen auf verschiedenen Denkmälergattungen begegnen vierbeinige Tische in Seitenansicht am häufigsten. Diese Gruppe lässt sich nach der Form der Tischbeine weiter in vier Untergruppen einteilen:
b1: Tisch mit senkrechten Beinen (Abb Nr. 11-24)
b2: Tisch mit Beinen im oberen Teil bogenförmig ausbiegend und mit deutlichem Knick darunter im unteren Teil senkrecht verlaufend (Abb Nr. 25a-b).
b3: Tisch mit schräg gestellten Beinen (Abb Nr. 26-29).
b4: Tisch mit konkav einschwingenden Beinen (Abb Nr. 30).
b1: Dieser Tischtypus kommt mit Horizontal-und Vertikalstütze (AbbNr. 11-12, 14-16) oder nur mit Horizontalstütze (Abb Nr. 17-18) oder ohne Verstrebung (Abb Nr. 19-24) vor. Bei fast allen Tischdarstellungen liegt auf den Beinen die flache Platte auf. Bei Abb Nr. 12 handelt es sich um eine leicht eingetiefte Tischplatte. Manchmal liegt ein seitlich herunterhängendes Tuch auf dem Tisch (Abb Nr. 11a-in oberem Fries eines Gürtels-, 1316, 18-19) [25] Bei den gut erhaltenen Tischdarstellungen ist deutlich zu sehen, dass die Beine unten in Raubtierfösse bzw. Löwentatzen auslaufen (AbbNr. 12-14, 19-20). Die Füsse des Tisches stehen immer direkt auf dem Boden. Ausnahmsweise können die Füsse in Gestalt von Löwentatzen auf einem Sockelelement ruhen (Abb Nr. 14) [26]. Obwohl die Darstellung nicht erlauben, hinsichtlich der Verbindung zwischen den Beinen und der Tischplatte eine sichere Aussage zutreffen, sieht man doch, wie wir unten ausfuhren werden, bei manchen Tischen die Zwischenstücke (Abb Nr. 11, 15, 20-21, 24). Schliesslich muss auch betont werden, dass die Tische öfters verziert sind (Abb Nr. 11b, 2-13, 15, 19).
Zu dieser Untergruppe gehören 2 auf zwei Friesen desselben Gürtelbleches dargestellte Tische (Abb Nr. na-b), die mit den neuassyrischen Tischdarstellungen vergleichbar sind. Obwohl das Unterteil der beiden Tische nicht gut erkennbar ist, erinnern ihre Höhe, die Form der Tischplatten und die Mittelstütze stark an die dreiteilig aufgebauten neuassyrischen Tische [27]. Aufgrund dieses Vergleiches wäre zu schliessen, dass es sich bei den bildlich dargestellten Tischen um ursprünglich dreibeinige Tische handeln könnte[28]. Einer Herleitung aus dem Neuassyrischen widersprechen jedoch die fehlenden Kegelfìisse[29]. Mit Ausnahme des Tisches (Abb Nr. 14), wo die Beine auf einem Sockelelement ruhen, zeigen die übrigen urartäischen Darstellungen von Tischen das Gliederungselemente des Kegelfusses nicht (Abb Nr. 11-16); die Tierfusse des Tisches stehen bei ihnen direkt auf dem Boden. Es scheint jedoch bei den Abb Nr. 12-16 das waagerechte Konstruktionselement oberhalb der Tierfusse dargestellt zu sein und nicht jenes zwischen Tier-und Kegelfuss. Demnach handelt es sich hierbei um kein auf den Kegelfüssen liegendes Element, sondern ganz klar um eine waagerechte Verstrebung. Bei dem kleinen Massstab der Tische (Abb Nr. 11) war eine Wiedergabe dieser Verstrebung nur schwer möglich, vielleicht auch nicht beabsichtigt, wenn sie an realen Tischen ebenfalls nicht immer vorhanden war. Im übrigen kann man bei diesen Tischdarstellungen deutlich erkennen, dass die Mittelstütze unterhalb der Tischplatte beginnt und auf der waagerechten Verstrebung endet (Abb Nr. 12, 14-16). Dies widerspricht eindeutig den dreibeinig genannten neuassyrischen Tischen, bei denen die Mittelstütze mit einer weiteren Querstrebe endet[30]. Wenn bei den urartäischen Tischdarstellungen (Abb Nr. 11-12, 14-16) ursprünglich tatsächlich der dreibeinige Tisch mit Mittelstütze gemeint gewesen wäre, dann hätte das dritte Bein, wenn schon nicht als ganzes, so doch mindestens unterhalb der waagerechten Verstrebung wiedergegeben werden müssen. Trotz alledem haben wir eine urartäische Darstellung eines dreibeinigen Tisches auf einem Blech (Abb Nr. 31), wo eindeutig das ganze dritte Bein gezeichnet ist. Bei den so eindrucksvoll dargestellten neuassyrischen Tischen muss offen bleiben, ob das dritte Bein nicht wiedergegeben ist[31]. Unter ihnen zeigt die Darstellung auf einem Elfenbeinfries aus Ziwiye eindeutig einen vierbeinigen Tisch [32]. Wenn es sich hierbei in der Tat um einen dreibeinigen Tisch handelte[33], wie könnte man dann den Unterkörper der Figur, die hinter dem Tisch steht, durchsehen? Allein auf Grund eines einzigen grossen dreibeinigen Steintisches aus Khorsabad anzunehmen, dass der dreibeinige Tisch bei einigen neuassyrischen Darstellungen abgebildet ist [34], erscheint jedoch merkwürdig. Man könnte daran denken, dass es sich diesen urartäischen (Abb Nr. 11-16) und den oben erwähnten vergleichbaren neuassyrischen Darstellungen eher um die Tischform mit vier Beinen als um einen dreibeinigen Tisch handelt. Wie die Abb Nr. 17-18 (nur mit Horizontalstütze) und Abb Nr. 19-24 (Tische ohne Verstrebungen) ganz klar zeigen, waren vierbeinige Tische verschiedenster Art den urartäischen Möbelhandwerkern nicht fremd. Dafür sprechen die Fragmente eines Tisches aus Altıntepe, wo der Tisch auf einem Kegelfuss ruht[35].
Unter dieser Untergruppe zeichnen sich zwei Tischdarstellungen aus, die nur waagerechte Stützen haben (Abb Nr. 17-18). Beide weichen besonders durch ihre breiten Proportionen von den anderen urartäischen Tischtypen ab. Sie sind darin einigen neuassyrischen Möbeln mit oder ohne Kegelfusse vergleichen [36]. Abb Nr. 17 und 18 unterscheiden sich vor allem in der Ausbildung der Füsse. Während Abb Nr. 18 einfache Füsse hat, sind die unter den Beinen bei Abb Nr. 17 schwer zu erkennenden Punkte wohl als vereinfachte Angabe von Löwentatzen zu verstehen. Tatsächlich erinnern die auf den anderen Siegelmänteln ganz deutlich dargestellten ähnlichen Punkte an die löwentatzenfbrmigen bronzenen Füsse von zahlreichen urartäischen Möbelstücken [37]. Obwohl in der Ausführung ganz anders, gibt es doch eine Tischform mit waagerechter Stütze und Löwentatzen-fussen auf den neuassyrischen[38] und Hämischen[39] Reliefs. Während die Tischplatte bei Abb Nr. 17 auf den Beinen ruht, liegt sie bei der anderen (Abb Nr. 18) erstaunlicherweise zwischen den beiden vertikalen Beinen. Diese Eigenart erinnert im Prinzip an einige neuassyrische Darstellungen von Tischen, die aber kein Tischtuch haben[40]. Da Abb Nr. 17 und 18 auf den Siegelmantel eingeritzt sind, sind sie mit den gleichzeitigen Tischen nicht ohne weiteres zu vergleichen.
Abb Nr. 19-24 haben nach ihrem Erscheinungsbild keine Verstrebung. Da ein Tisch ohne Stütze nicht stabil sein kann, ist es durchaus denkbar, dass es sich bei diesen Darstellungen vielleicht um einen Tisch handelt, der zwei seitlich laufende waagerechte Verstrebungen zwischen den beiden Beinen hat. In diesem Fall müsste er aber von vorne gesehen dargestellt sein. Wenn diese Tische in der Tat keine Verstrebung gehabt hätten, müssten sie ganz stabil gefertigt worden sein, wie es bei Abb Nr. 19, 24 klar zu sehen ist. Nach Mitteilung des Ausgräbers war ein vierbeiniger Tisch in einem Grab in Altıntepe beigegeben [41]. Auf dem Photo ist zu sehen, dass dieser Tisch keine Verstrebung hat und auf Kegelfussen mit spitzblättrigem Blattkranz bzw. auf der Stange zwischen den Kegelfüssen und den löwentatzenförmigen Füssen ruht. Also haben wir einen auf Kegelfussen stehenden Tisch, aber ohne Verstrebung zwischen den Beinen, vor uns. In diesem Detail weicht dieser Tisch von den bisher bekannten neuassyrichen, und ebenso auch von zu anderen Kulturen gehörigen Darstellungen von Sitzmöbeln und Tischen mit Kegelfussen, ab[42]. Daraus ist zu schliessen, dass ein solcher Tischtypus von den Urartäern gern benutzt wurde[43]. Von den Kegelfussen abgesehen, könnte dieser Tisch aus Altıntepe zusammen mit dem im selben Grab, aber in einem anderen Raum gefundenen Tisch zu dieser Untergruppe gerechnet werden [44] Nach dem Aussehen ist zu urteilen, dass, während die Beine des Tisches bei Abb Nr. 19 mit der Tischplatte in einem Stück hergestellt sind, die Beine der Tische bei Abb Nr. 20-21 und 24 vielleicht durch vierkantige, lang dargestelke Zwischenstücke mit der Platte verbunden sind, wie bei einigen neuassyrischen Tischen[45]. Man kann auch bei den Unterteilen der Beine auf Abb Nr. 20-21 an bronzene Beschläge denken, den Beschlägen aus Kayahdere und Altıntepe vergleichbar[46]. Aber die Verbindung der Zwischenstücke mit den Beinen ist bei Abb Nr. 20-21 ganz anders; die Beine waren sogar in der Zwischenstücke eingelassen. Wie noch zu zeigen ist, waren die Beine mit den niedrigen Zwischenstücken bei Abb Nr. 24 in der gleichen Art und Weise gestaltet wie bei Abb Nr. 11, 15, 16.
Obwohl den Tischen dieser Untergruppe, äusser Abb Nr. 8, eine flache Platte gemeinsam ist, hat diese - seitlich betrachtet-doch verschiedene Formen. Bei den Abb Nr. 9-10, 14, 17-18, 20, 23-24 sollte es sich um eine niedrige, rechteckige und flache Platte handeln. Die Platte ist bei Abb Nr. 8 ganz leicht vertieft, vergleichbar mit einigen neuassyrischen Tischplatten[47]. Die Platten der Tische Abb Nr. 11-12, 15-16 sind fast dreieckig wiedergegeben. Es ist schwer zu entscheiden, ob es sich hierbei um eine Tischschale haldelt, wie neuassyrische Beispiele zeigen[48]. Wenngleich die erwähnten urartäischen Tische den neuassyrischen Exemplaren ganz nahestehen, sind aber die Unterteile der Platte nicht bogenförmig dargestellt. Nur bei Abb Nr. 19 begegnen wir einer Tischplatte, deren Unterteil stark gerundet ist. Die Tischplatte auf Abb. Nr. 13 fällt deutlich aus dem Rahmen der bisher betrachteten Beispiele heraus; mit einigen Abweichungen (eingezogenes statt kastenförmiges Unterteil) ist sie zu vergleichen mit Exemplaren der Untergruppe b3_
ba: Tisch mit vier Beinen, die im oberen Teil bogenförmig ausbiegend und darunter deutlich abknickend im unteren Teil senkrecht verlaufen (Abb. Nr. 25 a-b). Dieser nur auf einem im Museum Adana aufbewahrten Gürtel vorkommende Tisch ist dort zweimal dargestellt[49]. Ansonsten treffen wir diesen Tischtypus bisher weder auf anderen Gegenständen der urartäischen noch auf solchen der gleichzetigen Kunst anderer Kulturen an. Er hat eine besondere Form: die Platte ruht auf den Beinen, die bis zur Mitte ziehmlich bogenförmig laufen, dann leicht nach aussen biegen und sich mit deutlichem Knick darunter forsetzen. Obwohl nicht eindeutig zu sehen, scheinen die Beine keine Tierfüsse zu haben. Wie oben erwähnt, hat dieser Tischiypus in zeitgleichen Kulturen keine Entsprechungen. Doch kann die Darstellung auf einem neubabylonischen Siegelmantel, mit Fragezeichen versehen, als vergleichbares Beispiel angeführt werden [50]. Andererseits sind aber ähnliche Tischdarstellungen auf kappadokischen und syrischen Siegelbildern belegt[51]. Obwohl der zeitliche Abstand zwischen den vergleichbaren Beispielen ungefähr tausend Jahre beträgt, stehen die kappadokischen Tische der urartäischen Form erstaunlicherweise sehr nahe. Vielleicht könnten die hethitischen Darstellungen von Altären [52] und ein syrisches Exemplar[53] die Nachfolger dieser älteren Kulttische sein.
03: Tisch mit schräggestellten Beinen (Abb Nr. 26-29). Drei mit grosser Wahrscheinlichkeit von demselben Künstler gearbeitete Votivbleche [54] zeigen einen neuen vierbeinigen Tischtypus: er besteht aus einer grossen kastenförmigen Platte mit fast gleich langen eingebogenen Seiten und schräggestellten Beinen. Am Rande der Platte läuft eine Reihe von Punkten. Der obere Teil der Beine ist dicker als der untere Teil. Die Füsse enden entweder in Löwentatzen (Abb Nr. 26-27, 29) oder Stierhufen (Abb Nr. 28). Bei Abb. Nr. 28 befindet sich eine Horizontalstütze zwischen den Beinen. Die Punktlinie zwischen den Beinen bei Abb Nr. 26 ist vielleicht ebenfalls als Horizontalstütze zu verstehen.
Die Darstellung eines Tisches auf einem kassitischen Siegel mit kastenförmiger Platte, würde die älteste Form dieses Tischtypus repräsentieren [55]. Die Siegelbilder aus der Zeit des 1. Jts. v. Chr. zeigen mehrere ähnliche Tische, die sich jedoch untereinander unterscheiden [56]. Einige Exemplare davon weichen in einigen Details vom urartäischen Typus ab. So kann besondere der auf einem neuassyrischen Siegelmantel wiedergegebene Tisch[57] ohne weiteres mit dem urartäischen Typus vergleichen werden. Ein grosser Unterschied zwischen den beiden besteht darin, dass die neuassyrische Tischplatte mit geraden Seiten dargestellt ist. Mir ist sonst kein Tisch unter den bekanntgewordenen Beispielen dieses Typus geläufig, der eingebogene Seiten hat. Es ist durchaus denkbar, dass dieses Merkmal der Platte bei diesem Tisch als typisch urartäisch anzusprechen ist.
Da die Tischdarstellungen auf einem Gürtel[58] leider nicht gut erhalten ist (Abb Nr. 29), fallt seine Beschreibung schwer. Aber durch das erhaltene linke Bein und den linken Teil der Platte lässt er sich ergänzen und in seiner ursprünglichen Form bestimmen. Obwohl seine Platte im Gegensatz zu der erwähnten Tischplatte niedriger dargestellt ist, sollte der Tisch bei Abb Nr. 29 auch auf Grund seiner schräggestellten Beine zu dieser Untergruppe gehören.
04: Tisch mit konkav einschwingenden Beinen (Abb Nr. 30): Der auf einem Bronzeblech dargestellte Tisch mit flacher Platte fallt durch die Form der Beine auf: sie sind konkav eingeschwungen und ruhen auf den zylindrischen Sockelelementen. Zwischen den Füssen verläuft eine horizontale Verstrebung[59]. Obwohl einige neuassyrische Tische ähnlich dargestellte Beine besitzen [60], sind sie aber Aufgrund ihrer Plattenformen nicht dieser Untergruppe zuzuordnen. Andererseits ist aber ein vergleichbarer Gegenstand im späthethitischen Bereich belegt[61]. Der auf einem Orthostatenrelief aus Karatepe dargestellte Tisch mit Horizontal und Vertikal Verstrebungen steht durch die Beinform und das Sockelelement dem urartäischen Tisch nahe.
GRUPPE II
Die Darstellung des letzten Tischtypus kommt auf einem Bronzeblech vor (Abb Nr. 31) [62]: es handelt sich ohne Zweifel um einen Tisch mit drei Beinen, die in löwentatzenförmigen Füssen enden. Die Beine sind miteinander durch Horizontalstützen verbunden und oben in länglichovale Appliken eingelassen [63]. Die wahrscheinlich runde Tischplatte wurde von einem Rand und den Appliken umrahmt. Der Rand ist zwischen den Appliken nach oben und unten bogenförmig abgeschlossen. Auch wenn es sich nicht um ein ganz vergleichbares Exemplar handelt, erinnert dieses Detail an die Platte neuassyrischer [64] und achämenidischer[65] Tischdarstellungen. Mir ist unter den bisher vorliegenden Denkmälern gleichzeitiger Kulturen keine Darstellung eines Tisches mit drei Beinen bekannt. Obwohl manche Tischdarstellungen als dreibeinig bezeichnet werden, vor allem nach einem Fund in Nimrud[66], wären diese Darstellungen auf Grund des Fehlens des dritten Beines eher als vier-denn als dreibeinige Tische zu deuten.
Der im Kammergrab 1 im Felsen H von Adilcevaz gefundene und nur mit seinen ursprünglichen Originalteilen rekonstruierte hölzerne Tisch ist bisher das einzige urartäische Beispiel mit drei Beinen (Taf. 6) [67]: er besteht aus drei Beinen und der runden Platte (Taf. 7-8). Die drei Beine von rundem
Querschnitt verdicken sich stark nach oben[68]. Es fehlen hier auch die üblichen Kegelfüsse, die oft bei urartäischen und neuassyrischen Möbeln vorkommen. Stattdessen sind die Beine unten trompotenförmig verbreitet wie bei Abb. Nr. 7, wo die Füsse der Beine des Thrones ähnlich dargestelt sind. Diese auf akkadische Siegelbilder in Mesopotamien[69] und auf kappadokische in Anatolien [70] zurückgehende Form der Füsse ist in erster Linie mit den Thronen auf einem Steinblock aus Ninive deutlich zu vergleichen [71].Jedes Bein endet oben mit einem viereckigen Zapfen (Taf. 8). Auf der Unterseite der Tischplatte befinden sich drei runde Zwischenstücke mit viereckigen Verzapfungslöchern, alles aus einem Stück hergestellt (Taf. 7). Jedes Bein war durch seinen Zapfen in das Loch des Zwischenstücks fest hineingesteckt.
Aus dem selben Grab stammen vier ziemlich gut erhaltene Beine (Taf. 9-10). Sie enden in stierhuflormigen Füssen, wobei zwei Beine Kegelfüsse aufweisen. Auf Grund dieses Unterschiedes liegt die Vermutung nahe, dass wir es mit zwei verschiedenen Möbelstücken zu tun haben. Neben den im gleichen Grab gefundenen Beinteilen aus Holz kommen noch zwei andere Füsse vor (Taf. 11-12). Ein Stück läst ein zylindrisches Sockelstück mit Rand und den Ansatz einer darüber laufenden Kehle erkennen. Dieses Stück entspricht, soweit es erhalten ist, den Kegelfüssen der oben erwähnten Beine so genau, dass man es ohne weiteres dieser Beingruppe zurechnen kann. Beim anderen Stück hingegen ist das Stierbein fast bis zur Ferse erhalten und scheint somit zu der Gruppe der Beine ohne Kegelfuss zu gehören.
Insgesamt liegen sechs Beine vor, die sich in zwei Gruppen aufteilen. Obwohl leider keine Tischplatten mehr äusser der des dreibeinigen Tisches auf Taf. 6 in diesem Grab gefunden wurden, wäre vorzuschlagen, dass sie anhand des oben genannten Tisches zu zwei dreibeinigen Tischen mit der runden Platte gehören.
Da dieses Beinpaar bei der Erforschung des urartäischen Möbelhandwerkes eine grosse Rolle spielt, wird es im folgenden ausführlich beschrieben.
Der Unterschied zwischen den beiden Beinpaaren wird nur in der Verzierung offensichtlich. Deswegen wird hier nur das gut erhaltene Exemplar vorgestellt (Abb. 4)[72]. Das ganze Bein ist aus demselben Stück gearbeitet. Es besteht aus zwei wichtigen Teilen: Kegelfuss und Bein mit stierhufförmiger Endung. Da die Gliederungselemente des Kegelfusses der Beschreibung von Kyrieleis so genau entsprechen, wird sie hier zitiert (Taf. 13): “Diese besteht aus den fur alle urartäischen Kegelfusse charakteristischen Teilen: Konisches Fussstück mit Rand, schmale Wulste und spitzblättriger Blattkranz”[73]. Das ist der einzige und einheitliche Formcharakter des urartäischen Kegelfussses. Das ziemlich dicke zylindrische Sockelstück zeigt oben einen breiten abgesetzten Rand wie bei neuassyrischen [74] als auch bei anderen urartäischen {75[ Darstellungen. Ein Bein mit Kegelfuss aus Altıntepe zeigt, dass die Sockelelemente der Kegelfusse in den meisten Fällen ursprünglich mit den Beschlägen ummantelt waren, worauf die in den Grabungen gefundenen und in mehreren Museen aufbewahrten zylindrischen Bronzebeschläge hinweisen [76]. Die Einziehung weist eine trichterförmig ausschwingende Hohlkehle auf. Diese erinnert vor allem an die in demselben Kulturgebiet vorkommende Einziehung der Kegelfiissen. Wir sehen aber hier keinen Halsring wie bei neuassyrischen Beispielen, wo er in der Mitte der Einziehung sitzt[77]. Darüber kommt der Wulst, der von der oberen Einziehung durch einen Steg getrennt ist. Eine Kehl umläuft den Wulst in der Mitte. Manchmal ist der Wulst bei den anderen Kegelfussen der urartäischen bzw. bei altorientalischen Möbeln zwei-oder mehrmals wiedergegeben und wird öfters von zwei Randstegen eingefasst. Dieses Element sieht man ähnlich auch bei dem Kegelfuss aus Altıntepe [78], der mit unserem Exemplar vergleichbar ist. Die folgende niedrige Einziehung ist vom Blattkranz bekrönt. Wie wir unten sehen werden, erinnert diese Kombination an das pilzförmige Säulenelement. Dieses auffallende Gliederungselement des Kegelfusses besteht aus waagerecht ansetzenden Blättern, die in regelmässigen Abständen nach aussen in scharfkantigen Rippen hervorspringen. Der untere Teil des Blattkranzes weist dreieckige, nach oben eingeschnittene, spitz zulaufende Segmente auf, wodurch der Abschluss nach unten eine sägeblattartige Form erhält. Nur wurde der Mittelgrat der Blätter durch Stege deutlich betont. Obwohl der Blattkranz ganz stilisiert dargestellt ist, ist anzunehmen, dass dieses hölzerne Exemplar eine Nachahmung des urartäischen Blattkranztypus ist, da diese Form des Blattkranzes den zahlreichen urartäischen Bronzebeschlägen und Beispielen so ganz genau entspricht [79]. Aus der Untersuchung der Blattkränze im ganzen orient ist zu schliessen, dass jede Kultur-wir sprechen hier insbesondere von der nordsyrischen, neuassyrischen, phönizischen, urartäischen und achämenidischen Kultur-eine eigenständige Blattkranzform hat[80], obwohl zwischen diesen Kulturen eine enge Beziehung besteht. Sie unterscheiden sich voneinander vor allem eindeutig durch die Form der Blätter. Die Blätter des urartäischen Balattkranzes zeichnen sich durch eine spitze dreieckige Abschlussform aus. Nach dem vorliegenden Material kennen wir keinen urartäischen Blattkranz bei Möbeln vor dem Ende des 8. Jh. v. Chr [81]. Es ist zu betonen, dass diese Blattform bei den urartäischen seit dieser Zeit beliebt war. Bisher ist kein anderer Blatttypus in der urartäischen Kunst bezeugt. Daneben existiert bis jetzt nur ein einziges Beispiel einer anderen Blattform. Die Blattkränze, die den Schaft des Kandelabers aus Toprakkale gliedern, bestehen aus eigenständigen Blättern bzw. Palmblättern, die zungenartig voneinander abgesetzt herabfallen, wobei ihre Ränder durch Stege stark betont sind [82], während sich an einer Möbelstütze aus Toprakkale eine spezifisch urartäische Blattform zeigt[83]. Wie Kyrieleis schon betont hat[84], kommt die mit den urartäischen Beispielen vergleichbare Blattkranzform auf einem neuassyrischen Relief aus der Zeit aus Assurnasirpal II vor (883-859/58 v. Chr.). Obwohl ähnlich wiedergegebene Blattformen in der neuassyrischen Kunst der Folgezeit nur selten begegnen[85], weisen sie aber daraufhin, dass die spitzdreieckige Blattform in 8. Jh. neben den neuassyrischen Formen von Blättern existierte[86]. Gegen die Annahmen, dass auf Grund des Assurnasirpal- Thrones in den spitzblättrigen urartäischen Blattkränzen eine ältere neuassyrische Form weiterlebt[87], ist einzuwenden, dass wir die urartäische Kunst des 9. Jh. noch nicht in ausreichendem Masse kennen. Nach den verfügbaren schriftlichen Quellen geht die älteste Nachricht über Urartu bis in mittelassyrische Zeit bzw. auf Salmanassar I zurück. So könnten auch gegenseitige kulturelle Beziehungen zwischen den beiden Nachbarn mindestens seit dieser Zeit begonnen haben, obwohl die politische Einheit der urartäischen Stämme erst gegen Mitte des 9. Jh. verwirklicht wurde und aus dieser Zeit noch keine archäologischen Belege bekannt sind. Auf Grund der folgenden Überlegungen muss die Frage nach einer assyrischen Herkunft der urartäischen Blattformen vorläufig offen bleiben[88]. Im Gegensatz zu Assur ist die spitzdreieckige Blattform in der urartäischen Kunst die einzig gebräuchlich, wo sie auf zahlreichen Kegelfüssen nachweisbar ist. Dagegen wurde die in der neuassyrischen Kunst übliche Blattformen von den Urartaern nicht benutzt. Deshalb neige ich ebenfalls zur Auffassung, dass es sich bei dem Thron aus Nimrud, der mit den neuassyrischen Thronen des 9. Jh. v. Chr. vergleichbar ist, um ein urartäisches Beutestück handelt [89].
Die beiden in Ziwiye gefundenen Blattkranzstücke scheinen auf Grund der Abschlussform der Blätter unter urartäischem Einfluss enstanden zu sein [90]. Obwohl die typisch urartäischen Blätter des Kranzes nicht so lang und nicht so weit voneinander getrennt sind, sind sie durch die spitzdreieckige und leicht gewölbte Blattform einzig und allein mit den urartäischen Vorbildern zu vergleichen. Ein urartäisches Möbelstück aus Bronze von Toprakkale ist durch die Doppelblattkränze am Kegelfuss mit dem zweiten Stück aus Ziwiye[91] verwandt. Da es eine enge Beziehung zwischen den Originalstücken aus urartäischem Gebiet und Ziwiye gibt, neige ich zu der Auffassung, dass es sich bei den Kegeffüssen des Tisches auf den Elfenbeinreliefs aus Ziwiye[92] eher um urartäischen Einfluss handeln könnte[93]. Die Kegelfusse des dreibeinigen Tisches, der in der südlichen Galerie des Tempels von Altıntepe gefunden wurde, ist dafür ein eindeutiger Beweis[94]. Daneben betonen mehrere urartäische Importstücke aus Ziwiye diese kulturelle Beziehung[95]. Anderseits scheinen die Blattkränze an der Mittelstütze der erwähnten Darstellung und die Blattkränze der Kegelfusse einer anderen Tischdarstellung auf einem weiteren Elfenbeinrelief aus Ziwiye[96] Vorbild der achämenidischen glockenartigen Blattkranzform zu sein, wie Kyrieleis schon betont hat[97]. Dies erweist sich dadurch, dass die achämenidische Blattkranzform zu einem erheblichen Teil eine Abart der eigenständigen urartäischen Blattform sein könnte.
Wenn wir die in urartäischen Stätten [98] und in Sendschirli gefundenen Exemplare von Blattkränzen mit den typisch nordsyrischen Blattkranztypen [99] nebeneinander stellen und eingehend betrachten, ist zu sehen, dass die bronzenen Blattkränze aus Sendschirli aus folgenden Gründen wohl urartäischen Beispielen nahekommen [100] Die Blätter weichen vor allem durch die Gestaltung der Enden von den anderen nordsyrischen Exemplaren der Kleinkunst und Architekturelemente ab. Während sich der Abschluss der Blätter bei anderen nordsyrischen Beispielen regelmässig scharf gewinkelt einzieht, zeigen die Blätter der bronzenen Blattkränze einen gerade verlaufenden Abschluss wie bei urartäischen Beispielen. Der Abstand zwischen den Blättern der nordsyrischen Blattkränze ist oben rund profiliert. Im Gegensatz dazu ist er bei Beschlägen aus Sendschirli wie auch bei urartäischen Blattkränzen fast dreieckig. Die enge Beziehung zwischen Urartu und Nordsyrien wird durch die Streitkolben bestätigt[101]. Die Streitkolben aus Sendschirli sind durch ihre sternartige Form mit den aus dem Bereich der urartäischen Kunst stammenden Beispielen so gut zu vergleichen [102], dass es sich dabei um urartäische Importstücke handeln dürfte. Auf Grund der damals bekannten urartäischen Bronzen kamen vor allem Lehmann-Haupt und Akurgal mit Recht zu dem Schluss, dass zwischen Urartu und Ionien kulturelle Beziehungen bestanden[103]. Durch die heute mehrfach belegten Blattkränze über einer Einziehung lässt sich ihre Annahme bestätigen. Die Blätter des urartäischen Blattkranzes, die nach unserer Kenntnis von den Urartäern mindenstens seit Ende des 8. Jh. V. Chr. dargestellt werden [104], besonders mit ihren fallenden, schmalen und spitz auslaufenden Enden, entsprechen den Beispielen von Smyrna, Neandria, Thasos und Phokaia weitgehend [105]. Danach dürften in diesen Gliederungen urartäische Elemente weiterleben, die in der urartäischen Kunst bereits vorgeformt waren. Von den ionischen Beispielen sind die Säulenelemente mit Blatt aus Smyrna am frühesten anzusetzen (Ende des 7. Jh. v. Chr.) [106]. Der wichtigste Unterschied zwischen diesen und den urartäischen Exemplaren besteht darin, dass in Urartu die Zwickelblätter fehlen[107]. Ein anderer auffallender Unterschied zeigt sich bei den Blätterreihen. Die Blätter der Blattkränze aus Smyrna sind im Gegensatz zu den urartäischen Belegen voneinander getrennt dargestellt. Doch stehen die Blätter bei einigen Beispielen im oberen Teil so dicht, dass wie bei den urartäischen Stücken zwischen den nebeneinanderliegenden Blättern ein dreieckiger Zwischenraum bleibt. Da die auflallige spitzdreieckige Blattform urartäischen Ursprungs ist, wie schon bemerkt wurde, könnten die Blätter bei den Säulenelementen aus Smyrna auf Grund der Ähnlichkeiten der Blattform eher unter urartäischem als nordsyrischphönizischem Einfluss entstanden sein, trotz der erwähnten Abweichungen.
Die Ähnlichkeit dieser urartäischen Blattform mit Arbeiten der ionischen Kunst lässt eine weitere Beobachtung zu. Wie oben beschrieben, krönt der Blattkranz eine Einziehung bei fast allen urartäischen Kegelfussen. In diesem Fall erscheint diese Kombination als ein pilzförmiges
Gliederungselement des Kegelfusses. Dieses Element, dessen oberer Teil mit Blättern verziert ist, kommt bisher nur in der urartäischen Kleinkunst vor. Entsprechungen finden sich in gleichzeitigen Erzeugnissen aus Nordsyrien und Phönikien. Die in Smyrna gefundenen pilzförmigen “Kapitelle” [108] stellen die einzigen Architekturelemente dar. Auf Grund der Tatsache, dass diese aus dem ganzen Orient stammenden vergleichbaren Beispiele älter als das . Säulenelement des Athenatempels von Smyrna sind, könnte diese vermeintlich erst hochwertige Schöpfung der ionischen Baumeister von orientalischen[109], vor allem, unserer Meinung nach, urartäischen Vorbildern durch bis jetzt unbekannte Vermittler angeregt worden sein.
Jedoch besteht eine andere überraschende Ähnlichkeit zwischen der urartäischen und der ionischen Kunst auch in den architektonischen Bauelementen, besonders der Säulen. Bei den Grabungen in Adilcevaz wurden neun kubische Blöcke aus Basalt freigelegt[110]. Obwohl sie in Magazinräumen gefunden worden sind, gehörten diese Blöcke, nach der Meinung von öğün, ursprünglich zu den Pfeilern des Balkons des zweiten Stockwerks in der grossen Halle [111]: sie liegt auf einer Terasse auf einem um ein Stockwerk höheren Niveau als die Magazinräume. Unabhängig davon, ob sie zum ersten oder zweiten Stockwerk gehört haben, stellen sie einen Teil der Pfeiler aus Lehmziegeln dar. Die Basaltblöcke sind an allen vier Seiten mit Relief und Inschrift versehen. Auf solche Weise scheinen sie in der Tat ein eindrucksvoller Bestandteil der Pfeiler zu sein. Die reliefierten Blöcke sind schriftlich in die Zeit Rusa II. datiert (685-645 v. Chr.) [112]. Aus der Zeit vor diesem Datum zeugt m. E. unter den bekannten Denkmälern kein vergleichbares Beispiel. Doch scheint das in die 2. Hälfte des 8. Jh. v. Chr. datierte Säulenpostament aus Kargamiş[113] , das von zwei Löwen flankiert ist, sehr wahrscheinlich das Vorbild dieser Konzeption in der Architektur zu bilden. Pfeiler-und Säulenelement unterscheiden sich voneinander aufgrund ihrer Funktion. Während das späthethitische Exemplar als Basis gedient hat, ist der Reliefblock aus Adilcevaz ein Teil des Pfeilers, der auf der rechteckigen Steinbasis ruht. In diesem Fall scheint diese Neuigkeit möglicherweise eine bedeutungsvolle Schöpfung der urartäischen Baukunst zu sein. Da die Blöcke aus Adilcevaz mit Relief und Inschriften versehen sind und einen Teil der Pfeiler darstellen, stehen die reliefierten Teile der Säulen, die sogenanten “Columnae Caelatae” aus archaischer Zeit, besonders aber die aus der spätklasischen Zeit stammenden prizmatischen Säulenuntersätzen des Artemis-Tempels von Ephesos mit den urartäischen Pfeilern im Einklang [114]. Auch die Ähnlichkeit der Blätter des Blattkranzes, der den reliefierten Teil der Säule aus Ephesos krönt, mit der urartäischen Blattform bestärkt diese Vermutung[115]. Aufgrund der dargelegten Schlussfolgerung wird eine Rekonstruktion vorgeschlagen, auf der gezeigt wird, wie das pilzförmige Säulenelement aus dem Athena-Tempel von Smyrna eingefögt war. Dafür ist wiederum der urartäische Kegelfuss ein guter Beleg. Der Kegelfuss weist bei allen urartäischen Exemplaren ein häufig zylindrisches Unterteil bzw. ein Sockelstück mit oder ohne Rand auf. Es muss nochmals betont werden, dass der pilzförmige Blattkranz unmittelbar auf dieser konischen Basis steht. Wie noch zu zeigen ist, ruht jedes Bein des Tisches eindeutig auf dem Blattkranz. Demnanch übernehmen der Blattkranz und die übrigen Teile des Kegelfusses zweifelsfrei in struktureller und formaler Hinsicht eine Funktionan, wie sie in der Baukunst den Säulenbasen zukommt[116]. Die urartäische Kegelfussform lässt im erwähnten Rahmen vermuten, dass es sich bei den fraglichen pilzförmigen Säulenelementen aus Smyrna eher um ein auf einer zylindrischen Basis ruhendes Säulenunterteil als um ein Kapitell handelt (Abb. 5)[117]. Nach einer ausführlichen Behandlung der Masse der im Tempelbereich, als auch nicht weit ausserhalb gefundenen Säulenglieder nimmt Akurgal an, dass das pilzförmige Säulenelement als Kapitell gedient haben kann[118]. Dafür schlägt er drei nach ihm belegbare Rekonstruktionen vor, während er den vierten Vorschlag als unwahrscheinlich darstellt[119]. Auf Grund der inzwischen durch weitere Neufunde vermehrten urartäischen Kegelfusse, deren Balattkranz auf einer Zylinderbasis ruht, wird jedoch diese zunächst hypothetisch anmutende Rekonstruktion sehr viel wahrscheinlicher. Da sich die ylindrischen Basen und pilzförmigen Säulenglieder in ihren Massen entsprechen, wird dieser neue Rekonstruktionsvorschlag möglich. Ein Blick auf die Masse der Basen zeigt, dass sie wie die pilzförmigen Säulenglieder in verschiedenen Grössen hergestellt sind [120]. Eine dieser Basen weist unten wie oben einen Durchmesser von 90 cm auf, wobei sich die obere Fläche durch eine Abschrägung um 7 cm verjüngt[121]. Demnach hat die Auflagefläche des Säulenunterteiles einen Durchmesser von 83 cm. Dieses Mass entspricht den unteren Durchmessern der Exemplare A und C der pilzförmigen Kapitelle aus Smyrna fast genau, die einen unteren Durchmesser von 82 cm aufweisen [122]. Durchaus wäre zu folgern, dass die pilzförmige Säulenglieder mit einem unteren Durchmesser von 82 cm als Basis auf einem zylindrischen Sockel mit oberem Durchmesser von 83 cm ruht.
Obwohl wir nun mehrere urartäische Möbeltypen in unterschiedlicher Form durch zahlreiche neue Denkmälern kennen, kommt aber erstaunlicherweise darunter keine Darstellung von Tischen oder Sitzmöbeln vor, die den oben beschriebenen urartäischen Kegelfuss aufweist. Wenn originale Beispiele des Kegelfusses fehlen würden, wäre anzunehmen, dass die Urartäer ihn nicht gekannt hätten. Aufgrund der originalen Möbel oder Möbelteile, die vor allem aus Altıntepe, Toprakkale, Kayahdere, Adilcevaz stammen, und der in den Museen der Welt verstreuten Bronzen, kann ohne weiteres davon ausgegangen werden, dass der Kegelfuss mit Blattkranz mindestens seit Ende des 8. Jh. v. Chr. den Urartäem bekannt ist. Auf dem in Kargamış gefundenen Relief-Fragment aus dem 10. Jh. v. Chr. ist das älteste Beispiel der Kegelfussdarstellung mit Blattkranz belegt, wie Kyrieleis betont hat[123]. Dieser Kegelfusstypus erfahrt seine schönste Ausprägung im urartäischen Möbelhandwerk des 8. Jh. v. Chr [124]. Wie schon gesagt, sind die aus der Blütezeit bzw. aus dem 9. Jh. v. Chr. stammenden Denkmäler der urartäischen Kultur noch nicht genügend bekannt. Aus dieser Zeit haben wir einige Kegelfussdarstellungen mit Blattkranz, die sich aber auf neuassyrischen Darstellungen befinden. Die Gliederungselemente des Kegelfusses am Assurnasirpal-Thron entsprechen den urartäischen Exemplaren von kleineren Abweichungen absehen [125]. In diesem Fall wäre es durchaus denkbar, dass die Urartäer diesen Kegelfusstypus von den Assyrern übernommen haben [126]. Andererseits müssen wir aber in Betrach ziehen, dass dieser Kegelfuss-typ im 8. Jh. v. Chr. bei den Assyrern nicht üblich war, während er gleichzeitig bei den Urartäern die typische beliebte Form ist[127]. In dieser Zeit kennen wir eindeutiges Beispiel auf neussyrischen Denkmälern, die aus der Zeit des Tiglath-Pleser III stammt[128]. Wenn wir vom Assunasirpal-Thron absehen, kommt eine ähnliche Darstellung des Thrones in der Zeit des Salmanasar III (858-824 v. Chr.)[129], Nachfolger des Assurnasirpal II, vor. Der auf einem Elfenbeinreliefs dargestellte Thron ist äusser einigen Detailunterschieden einwandfrei mit dem Assurnasirpal- Thron zu vergleichen. Hierbei fehlen die vorne und hinten am Rahmen der Sitzfläche des Thrones auf dem Relief des Assurnasirpal II aus Nimrud plastisch angesetzten Rinderköpfe. Ein anderer wichtiger Unterschied ist bei der Sitzfläche zu erkennen. Der rechte Teil der Rahmen der Sitzfläche ist merkwürdigerweise, ählich Kopfstützen bei Bettdarstellungen [130], konkav erhöht wiedergegeben. Der Thron auf dem in Nimrud gefundenen Fries aus Elfenbein wird von zwei Personen auf den Schultern getragen, die in einer Reihe (mit anderen Tributbringer) zu sehen sind[131]. Also stellt es sehr wahrscheinlich ein von einem anderen Land gebrachtes Geschenk dar[132]. Das erinnert an den in Nimrud gefundenen Thron, der nicht neuassyrisch ist8133]. Er lässt sich an beide Tischdarstellungen neuassyrischer Denkmäler typologisch eng anschliessen. Sie unterscheiden sich voneinander lediglich durch einige Details bei der Sitzfläche. Da sie miteinander vor allem durch die Horizontalstütze mit Zwischenstücken, den Kegelfuss mit Blattkranz und die direkte Verbindung zwischen den Beinen und Kegelfussen verwand sind, ist es durchaus denkbar, dass sie alle drei[134] aus demselben
Kulturgebiet stammen könnten. Wenn es sich bei dem Thron aus Nimrud um ein Beutestück aus einem Feldzug gegen Urartu handelt, liegt die Vermutung nahe, dass solche neuassyrischen Throndarstellungen ursprünglich unter urartäischem Einfluss hergestellt wurden. Der dreieckige Zwischenraum zwischen den beiden Blättern des Blattkranzes bei allen drei Thronen ist nicht mit der typisch assyrischen8135] sondern mit der urartäischen Blattform zu verbinden. Diese Tatsache bestärkt unsere Vermutung. Das Fehlen des typischen neuassyrischen Kegelfusses und der Blattform im 8. Jh. v. Chr.[136] bei den zahlreichen urartäischen Kegelfussdarstellungen und Originalbeispielen weist darauf hin, dass die Urartäer mit grosser Wahrscheinlichkeit keinen Kegelfusstypus von den Assyrern übernommen haben.
Ein weiterer Teil bei dem Exemplar aus Adilcevaz ist das auf dem Blattkranz ruhende Bein, dessen Gliederungselemente (in der Reihenfolge von unten nach oben) ein stierhuflormiges Unterteil, ein extrem niedriger Wulst, eine konische Einziehung und darauf ein langes zylindrisches Oberteil sind (Abb. 4 Taf. 13.). Am oberen Ende des Beines wurde ein viereckiger Zapfen ausgearbeitet. Das auf dem Kegelfuss stehende Bein hat am Ende einen stierhuflbrmigen Fuss, der sonst fast immer bei den anderen urartäischen Beispielen als Löwentatze gebildet ist[137]. Es ist jedoch nur ein einziges hölzernes Stück aus Altıntepe mit diesem zu vergleichen. Sonst gibt es zwischen den Kegelfussen von beiden Fundorten kaum Unterschiede. Sie weichen aber darin voneinander ab, dass das Tischbein bei dem Exemplar aus Altıntepe auf dem zwischen Stierhuf und Blattkranz liegenden Teil der waagerechten Verstrebung ruht, während er bei dem Stück von Adilcevaz driekt auf dem Blattkran« steht. In diesem Detail stimmt unser Exemplar wieder mit einigen neuassyrischen Throndarstellungen und dem Thron aus Nimrud überein [l38], bei denen ebenfalls die Beine -am Ende allerdings ohne Tierhuf- direkt aufdem Blattkranz ruhen. Die Beine des anderen Tisches aus Altıntepe[139], zeigen dass eine solche Ausführung auch dem urartäischen Möbelhandwerk nicht fremd ist. Die anderen Möbeldarstellungen in der neuassyrischen[140] und späthethitischen [141] Kunst weisen damit Ähnlichkeiten auf, wobei aber die stierhufFörmigen Beinenden nur auf einem zylindrischen Sockelelement aufruhen.
Auf dem Mantel des zylindrisch gearbeiteten Oberteiles des I ischbeines sind vier von vorne gesehene längliche Bänder eingeritzt, von denen die beiden inneren, schmäleren mit einem Zickzackmuster und die beiden äusseren, breiteren mit einem Rautenmuster gefüllt sind. Dieses Feld ist oben von einem waagerechten Band mit Zinnenmuster begrenzt. Eine ähnliche Verzierung kommt auf einem Reliefblock aus Sendchirli vor [142], der dasselbe Motiv zeigt. Vielleicht ist das Motiv auf einem neuassyrischen Thron mit Lehnen damit zu vergleichen [143]. Ein hölzernes Stück von Altıntepe weist darauf hin, dass solche Zinnenmotive im urartäischen Möbelhandwerk in Relief gearbeitet wurden[144]. Auf der Rückseite des Tischbeines gibt es keine Verzierung. Man kann aber über der Einziehung eine rechteckige Vertiefung erkennen, in der Zapfen der Verstrebung eingelassen war; davon sind keine Reste erhalten. Das zweite gut erhaltene Bein ist, von vorne gesehen, statt mit vier, mit drei länglichen Bändern versehen, die alle drei mit Rautenmuster gefüllt sind. Das obere waagerechte Band ist von zwei seitlichen Bändern eingerahmt, wo die Reste des Zmnenmusters immer noch erkennbar sind. Es ist eindeutig, dass die beiden Beine in der Verzierung voneinander abweichen, obwohl sie zum selben lisch gehören. Bei dem zweiten Bein befindet sich seitlich von der rechteckigen Vertiefung ein kleines Loch. Darin war wahrscheinlich ein Dübel eingesteckt, der den Zapfen in der Vertiefung am Bein gehalten hat.
Nach dem Erscheinungsbild scheinen einige Tischdarstellungen unter den schon aufgefiirten urartäischen Beispielen ursprünglich in der verschiedensten Art und Weise auch verziert worden zu sein. Während die Tischplatten bei Abb. Nr. 6, 13, 26-28 am Rand umlaufende Punkte zeigen, befindet sich eine aus dicht hintereinander liegenden Punkten bestehende Verzierung manchmal auf den Tischbeinen (Abb. Nr. 6, 9-10, 19), oder auf den Zwischenstücken (Abb. Nr. 15, 31) und auch auf den Vertikal - oder
Horizontalstützen (Abb. Nr. 9-10, 28). Bei Abb. Nr. 14 und vielleicht Abb. Nr. 11 b sind die ganze Tische ebenfalls mit Punkten dekoriert. Andererseits bilden die Punkte auf dem Rand der Tischplatte bei Abb. Nr. 19 ein geometrisches Motiv. Es ist aber sehr schwer zu entscheiden, ob die Punkte als Andeutung der ursprünglichen Einlagen oder der Ziernägel angebracht worden sind. Die zwei Exemplare aus Altıntepe lassen beide Möglichkeiten der Deutung zu [145]. Sie können auch die Wiedergabe der einfachen eingeritzten runden Verzierungen sein, wie wir es von den anderen urartäischen Beispielen kennen[146]. Die Tischplatten bei Abb. Nr. 12, 15 und die Beine der Tischdarstellungen bei Abb. Nr. 15 sind mit Rosetten verziert. Damit gut vergleichbare Gegenstände sind die Elfenbeinrelifs aus Ziwiye [147], wo die Kegelfusse bzw. Blattkränze, der Tischdarstellungen eine typisch urartäische Form aufweisen. Unsere Vermutung, dass die Täfelchen auch urartäischen Einfluss zeigen, wird nun durch die Rosettenverzie- rungen auf den Beinen und sogar den Horizontalstützen der Tische bestärkt. Unter den neuassyrischen Tischdarstellungen kennen wir kaum ein Beispiel, das durch seine Verzierung mit den urartäischen vergleichbar wäre. Doch zeigen einige Darstellungen von Tischen die Rillen an den Beinen so wie an den Querverbindungen [149], die in der urartäsichen Kunst nur an den Horizontalstützen der Tische bei Abb. Nr. 12 und 31 auftreten. Im Gegensatz dazu weisen uns die gereihten Rosetten und die von Punkten gebildeten Zickzackmuster auf die bronzenen Tropfenbecher in der iranischen Kunst hin [149]. Auf Grund der in verschiedenster Art und Weise hergestellten und sogar verzierten Tischdarstellungen kann man sich vorstellen, dass die urartäischen Tische ursprünglich in der Tat so eindrucksvoll waren, wie gleichzeitige Beispiele aus Phrygien [150].
Betrachten wir im Folgenden weitere technische Merkmale der erwähnten Tischbeine: Am oberen Ende jedes Beins wurde je ein rechteckiger Zapfen ausgearbeitet, durch den ein hölzerner Dübel durchgesteckt wurde. Bei beiden sind die Dübel gut erhalten. Nun stellt sich die Frage, in welcher Beziehung Zapfen und Dübel zur Tischplatte standen. Eine sinnvolle Anbringung macht nähmlich ein Zwischenstück erforderlich, welches entweder in die Tischplatte eingelassen war oder aber zusammen mit ihr aus einem Stück gearbeitet wurde. Aufgrund des gut erhaltenen Tisches aus Adilcevaz (Taf. 6) neige ich zur Annahme der zweiten Möglichkeit. Durchaus ist es denkbar, dass die kapitellartig verdickten Köpfe der runden oder viereckigen Beine bei den urartäischen als Andeutung der Zwischenstücke unter der Tischplatte angebracht sein können (Abb Nr. 1i, 15-16, 24)[151]. In dieses Zwischenstück wurde in der Tat der Zapten des Tischbeines mit Hilfe des Dübels eingefugt. Danach würde ich einen Rekonstruktionsvorschlag für diesen dreibeinigen Tisch machen (Abb 7).
Wie oben gesagt, kennen wir auch aus dem Kammergrab I im Felsen H von Adilcevaz drei Beine anderer Form (Abb 6 Taf. 10, 12). Von diesen sind zwei Fragmentstücke ganz gut erhalten. Zwischen den beiden Beinen gibt es kaum einen Unterschied. Ein Bein ist wegen der Feuchtigkeit nach links verzogen. Deswegen möchte ich nur das gut erhaltene Exemplar vorstellen [152]. Jades Bein ist aus demselben Holz gearbeitet. Es besteht aus zwei wichtigen Teilen: stierbeinförmiges Unter-und vierkantiges Oberteil. Im oberen Teil des Fusses weitet es sich zu zwei seitlichen, abgerundeten Vorsprüngen aus, wobei sich ein abgerundeter Absatz nach unten anschliesst; dies ist eine bei den zahlreichen bronzenen Löwenfussen[153] häufig vorkommende Form. Diese Kombination taucht zum ersten Mal im urartäischen Möbelhandwerk auf[154]. Der untere Teil des Fussses ist als realistisch gestalteter Stierhuf geformt. Vom Fesselgelenk, das als flacher Wulst den Fuss umschliesst und die Zehen an der Vorderseite spaltet, hebt sich die Hufkrone deutlich ab. Der paarzehige Huf selbst zeigt klar die Spaltung an der Vorderseite; den unteren Rand markiert eine Rille. Es ist interessant zu bemerken, dass der ganze Fuss - abgesehen von Detail des Gesichts des Löwen - an eine Beinkombination erinnert[155]. Das Oberteil des Beines ist vierkantig gebildet, das nach oben leicht verbreitert wird. Auf der Rückseite des Tischbeines kann man zwei auf den seitlichen, abgerundeten Vorsprüngen nebeneinanderliegende, rechteckige Vertiefungen erkennen, in die in der Tat die Zapfen von Verstrebungen erkennen, wie bei den oben erwähnten Tischbeinen. Nun stellt sich die Frage, ob die Verstrebungen am Ende zwei nebeneinander ausgearbeitete Zapten haben, oder ob es ursprünglich vielleicht zwei nebeneinanderlaufende Verstrebungen gab, von denen jede am Ende einen Zapten hatte. Da die Vertiefungen nur in Eine Richtung fuhren, wie bei Abb 4, lässt sich annehmen, dass es sich hierbei auch um einen dreibeinigen Tisch handelt, bei dem die drei Verstrebungen mit einer Mittelstütze verbunden sind. Jedes Bein hat am oberen Ende einen rechteckigen Zapfen, der nahezu in der Mitte, ein Loch für einen verlorengegangenen Dübel hat. Auf Grund der Tatsache, dass die Zapfen genau so wie bei Abb 4 gearbeitet sind, könnten die Beine in derselben Technik an der Tischplatte befestigt sein (Abb 8).
Da der Übergangsteil von den vierkantigen Tischbeinen zu den Stierfussen genau wie die Oberteile der zahlreichen urartäischen Löwentatzen aus Bronze gearbeitet ist, sind diese Originalstücke als klarer Nachweis anzusehen, dass die auf den bronzenen Löventatzen ruhenden hölzernen Tischbeine ursprünglich vierkantig gewesen sein könnten[156]. Die gut erhaltenen Tischbeine sind nur aus einem Grab von Adilcevaz bekannt. Der in der Prähistorischen Staatssammlung in München aufbewahrte Tisch muss hier eingeordnet werden. Es ist zu beobachten, dass bei diesen Beispielen nur das Unterteil des Beines in Stierhufen ausläuft, während die obere Hälfte eher vierkantig oder im Querschnitt rund gebildet ist. Die zutage geforderten bronzenen Beschläge von Tierfussen zeigen alle deutlich das Unterteil eines Tierbeines in Gestalt eines Löwen-und Stierfusses. Bei den vor allem auf Siegeln, Gürtel - und Votivblechen vorkommenden Tischdarstellungen enden die Beine öfters in Tierfussen. Daraus könnte man schliessen, dass im urartäischen Möbelhandwerk nur das Unterteil des Möbelbeines als Tierfuss gebildet war wie auch in Darstellungen neuassyrischer Zeit. Doch zeigen einige urartäische Darstellungen Tische mit ganzen Tierbeinen (Abb Nr. 12, 19, 26-29 und vielleicht Nr. 14), dessen älteste Beispiele in der ägyptischen Kunst anzutreffen sind [157] . Abgesehen von Abb Nr. 28, besitzen diese allesamt Löwenbeine.
Bei einigen ist sogar die Beinmuskulatur deutlich wiedergegeben, wie bei anderen urartäischen Tischdarstellungen [158]. Die Beine stehen nicht in gleicher Richtung, sondern sind gegenständig angeordnet wie bei einem iranischen Hocker auf dem Goldgefass aus Hasanlu [159]. Diese Einzelheit geht in Anatolia auf Darstellungen kappadokischer Siegelbilder zurück, wo die Tierbeine nach aussen gesetzt sind [160]. Wenn wir die Stier-oder Löwenbeine der Tische mit den Beinen der anderen urartäischen Tierdarstellungen von Stier und Löwen vergleichen, scheinen sie im Gegensatz zu den älteren Beispielen eher Vorder-als Hinterbeine zu sein. Eine andere auffallende Einzelheit des urartäischen Möbelhandwerks liegt in der Beinform. Die auf den Votiv-und Gürtelblechen dargestellten Tische besitzen konisch nach unten verjüngte Tierbeine (Abb Nr. 12, 26-29). Wir haben wenige Beispiele in anderen gleichzeitigen Kulturen, die damit zu vergleichen sind. Nur die konischen Thronbeine auf einem Luristanrelief stehen der urartäischen Beinform ganz nahe[161], während die Beine von Tisch und Hocker auf dem Spinnerin-Relief aus Susa [162] nach unten eine leichte Verjüngung zeigen. Sonst ist mir kein näher vergleichbares Exemplar bekannt.
Die bisher betrachteten Tischdarstellungen auf verschiedensten Denkmälern, die in Form zahlreicher Bruchstücke und einiger ganz erhaltener Tische aus Bronze und Holz über eine Reihe von Museen und Privatsammlungen der Welt verstreut sind, machen einerseits ein grosses Geschick und einen hohen Qualitätsstandart fur das urartäische Möbelhandwerk deutlich, und zeigen andererseits die kulturellen Beziehungen zwischen der urartäischen und anderen gleichzeitigen Kulturen.
Heidelberg 1985
Die Liste der Abbildungs-und Photonachweise
Abb. 1 : Der im Prähist. StaatsSlg. München aufbewahrte Tische-von vorne gesehen-. Nach H. Hildegard. Inv. Nr. 1980. 6186.
Abb. 2 : Derselbe Tisch -von der Seite gesehen-. Nach H. Hildegard.
Abb. 3 : Derselbe Tisch -in der Aufsicht-.
Abb Nr. 1 : Urartäisches Rollstempelsiegel aus Adilcevaz. Inv. Nr. 69.8. Ankara, Archäologisches Museum.
Abb. Nr. 2 : Urartäisches Rollstempelsiegel. Adana, Archäoligsches Museum. Inv. Nr. 2027. I.
Abb. Nr. 3 : Urartäisches Rollstempelsigel. Elazığ, Archäologisches Museum, Inv. Nr. 77.10.4.
Abb. Nr. 4 : Urartäisches Rollstempelsiegel. Van, Archäologisches Museum. Inv. Nr. 73.8.18.
Abb. Nr. 5 : Urartäisches Gürtelblech. Adana, Archäologisches Museum. Nach O.A. Taşyürek, Urartu Kemerleri, 1975, Abb. 4, 21.
Abb. Nr. 6 : Urartäisches Votivblech. Nach O.A. Tasyürek, OA 18, 1979 Taf 27c.
Abb. Nr. 7 : Urartäisches Stempelsiegel aus Adilcevaz. Prähist. StaatsSlg. München. Inv. Nr. 1971. 1708.
Abb. Nr. 8 : Urartäisches Gürtelblech. Neg. Nr. K. 79.71 in Prähist. StaatsSlg. München.
Abb. Nr. 9 : Urartäisches Votivblech. Nach Bulletin Tokyo 4, 1982 Taf 36.
Abb. Nr. 10 : Urartäisches Votivblech. Neg. Nr. K. 76.73 in Prähist. StaatsSlg. München.
Abb. Nr. 11 : Urartäisches Gürtelblech. Nach H.J. Kellner, Urartäische Gürtel (im Druck) Abb 231.
Abb. Nr. 12 : Urartäisches Gürtelblech. Nach Bulletin Tokyo 4, 1982 Taf 23.
Abb. Nr. 13 : Urartäisches Gürtelblech. Nach H.J. Kellner, Urartäische Gürtel (im Druck) Abb 218.
Abb. Nr. 14 : Urartäisches Gürtelblech. Neg. Nr. K. 178.72 in Prähist. StaatsSlg. München.
Abb. Nr. 15 : Urartäisches Gürtelblech. Neg. Nr. K. 96.71 in Prähist. StaatsSlg. München.
Abb. Nr. 16 : Urartäisches Stempelsiegel. Van, Archäologisches Museum (ohne Inv. Nr.).
Abb. Nr. 17 : Urartäisches Rollstempelsiegel. Elazığ, Archäologisches Museum. Inv. Nr. 79.12.21.
Abb. Nr. 18 : Urartäisches Rollstempelsiegel. Adana, Archäologisches Museum. Inv. Nr. 1366.
Abb. Nr. 19 : Urartäisches Gürtelblech. Nach O.W. Muscarella, in: Archäologie zur Bibel (1981) Abb. 150.
Abb. Nr. 20 : Urartäisches Rollstempelsiegel. Istanbul, Archäologisches Museum. Inv. Nr. 12675.
Abb. Nr. 21 : Urartäisches Stempelsiegel. Adana, Archäologisches Museum. Inv. Nr. 1851.5.
Abb. Nr. 22 : Urartäisches Stempclsiegel. Van, Archäologisches Museum. Inv. Nr. 71.3.2.
Abb. Nr. 23 : Urartäisches Stempelsiegel. Elazığ, Archäologisches Museum. Inv. Nr. 78.9.5.
Abb. Nr. 24 : Urartäisches Votivblech. Nach O.A. Ta١yürek, Belleten 165, 1975, Abb 22.
Abb. Nr. 25 : Urartäisches Gürtelblech. Nach O.A. Taşyürek, Urartu Kemerleri(1975) Abb 4,21.
Abb. Nr. 26 : Urartäisches Votivblech. Nach HJ. Kellner, in: Urartu, Katalog der Ausstellung München 1976 Abb 52.
Abb. Nr. 27 : Urartäisches Votivblech. Nach L. Vanden Berghe en L. de Meyer, Urartu, Katalog der Ausstellung Gent 1983 Abb 121.
Abb. Nr. 28 : Urartäisches Votivblech. Nach H.J. Kellner, AMI 15, 1982 Taf9.1.
Abb. Nr. 29 : Urartäisches Gürtelblech. Nach H.J. Kellner, Urartäische Gürtel (im Druck؛ Abb 217.
Abb. Nr. 30 : Urartäisches Votivblech (?). Neg. Nr. K. 280. 72 in Prähist. StaatsSIg. München.
Abb. Nr. 31 : Urartäisches Votivblech. Neg. Nr. K. 277.83 in Prähist. StaatsSIg. München.
Abb. 4 : Hölzernes Tischbein aus Adilcevaz. Inv. Nr. 71.95 B. öğün, in: Palast und Hütte, 1982 Abb 26b.
Abb. 5 : Die Säule aus Smyrna, Nach M. Uz, in: E. Akurgal, Alt Smyrna, 1983 Abb 72.
Abb. 6 : Hölzernes Tischbein aus Adilcevaz. Inv. Nr. 71.90 B. öğün, in: Palast und Hütte, 1982 Abb 26c.
Abb. 7 : Rekonstruktionsvorschlag eines hölzernen Tisches aus Adilcevaz. Zeichnung. S. Doruk
Abb. 8 : Rekonstruktionsvorschlsg eines hölzernen Tisches aus Adilcevaz. Zeichnung. S. Doruk
Taf. 1 : Der im Prähist. StaatsSIg. München aufbewahrte Tisch. Inv. Nr. 1980. 6186. Photo E. Manfred.
Taf. 2 : Derselbe Tisch -von unten gesehen-, Photo E. Manfred.
Taf. 3 : Derselbe Tisch -von der Seite gesehen- Photo E. Manfred.
Taf. 4 : Derselbe Tisch-von vorne gesehen. Photo E. Manfred.
Taf. 5 : Detail des Fusses. Photo E. Manfred.
Taf. 6 : Der dreibeinige Tisch aus Adilcevaz. B. Öğün, in: Palast und Hütte, 1982, Abb 26c. Photo C. Işık.
Taf. 7 : Die Tischplatte desselben Tisches von Taf. 6. Photo C. Işık.
Taf. 8 : Die drei Beine desselben Tisches von Taf. 6, Photo C. Işık.
Taf. 9 : Zwei Tischbeine aus Adilcevaz. Photo C. Işık.
Taf. 10 : Zwei Tischbeine aus Adilcevaz; von Vor-und Rückseite. Photo C. Işık.
Taf. 11 : Ein Bruchstück des Kegelfusses aus Adilcevaz. Photo C. Işık.
Taf. 12 : Ein Bruchstück des Stierfusses aus Adilcevaz. Photo C. Işık.
Taf. 13 : Detail des Tischbeines von Taf. 9. Photo C. Işık