ISSN: 0041-4255
e-ISSN: 2791-6472

SEMAVİ EYİCE

Abstract

Celâl Esad Arseven, dessen Name in auslündischer Literatur als Djelal Essad vorkommt, ist am 13 November 1971 in Istanbul gestorben. Er war durch die Vielseitigkeit seiner Arbeitsgebiete bekannt. Diese erstaunliche Persönlichkeit, die sich mit allen Kunstarten beschüftigt hat, war ausser Musiker, Maler, Bühnenschriftsteller auch einebLehrkraft an der Akademie der bildenden Künste, ein Stüdteplaner, ein Archüologe, ein Lexikograph. Die Welt der Wissenschaft kennt ihn durch sein in französisch gedrucktes Werk Constantinople, de Byzance (Paris 1909). Seine wertvolle Monographie über Galata (Istanbul 1913) ist leider nur in türkisch erschienen. Seine archüologische Karte, die in französisch herausgegeben wurde (Istanbul um 1909), ist, obwohl sie in ihrer Art sehr wertvoll ist, nicht sehr bekannt. Seine grösste Leistung für die Kunstwissenschaft sind seine reichbebilderten Werke, die die türkische Kunst im Ausland bekannt gemacht haben. Seine beiden bahnbrücherischen Schriften, L' art turc (Istanbul 1939) und Les arts d6coratifs turcs (Istanbul o. D.) sind in jeder kunsthistorischen Bibliothek unentbehrlich. Nach verschiedenen kleineren Versuchen, hat Celâl Esad ein grosses Kunstlexikon begonnen und dies mit Erfolg ganz allein zuendegeführt (Sanat Ansiklopedisi, Istanbul 1943 - 52, 5 Binde). Schliesslich muss man auch erwühnen, dass im Jahre 1918 in der Wiener Volksoper eine Oper von ihm aufgeführt wurde (deutsch von R. Batka, Musik von Radeglia) und dass er in München einen Film mit dem Namen Die Tote wacht gemacht hat. Unter seinen verschiedenen Werken befinden sich Schriften über die Theorie und Technik der schönen Künste, aber auch eigene Werke sowie übersetzungen über die moderne Kunst.