ISSN: 0041-4255
e-ISSN: 2791-6472

A. Tuba Ökse

Keywords: Siedlungsgeschichte, Kızılırmak-Gebietes, Eisenzeit, Frühbronze

Seit der letzten Eiszeit griindeten die Menschen ihre Siedlungen in den Gebieten, in denen günstige klimatische und ökologische Bedingungen herrschten. Die archäologische Auswertung der menschlichen Hinterlassenschaften aus diesen Epochen läßt die Entwicklungen und Änderungen ihres lebensweisen erkennen.

Die Oberflächenfunde, hauptsächlich Keramik, die Lage der Siedlungen im Gelände tmd zueinander und - soweit an der Oberfläche erkennbar - Größe und Form der Orte, erlauben Schlüsse auf Wirtschafts- und Lebensweisen der früheren Einwohner. Die Kenntnis der damaligen Umweltbedingungen, der politischen Praktiken, der historischen Ereignisse und des technologischen Stands tragen ebenfalls dazu bei, Licht in eine noch schwach erforschte Region zu bringen.

In dieser Arbeit wird das obere Kızılırmak-Gebiet behandelt, das zwischen dem zentralanatolischen Plateau und dem ostanatolischen Bergland liegt. Im Norden begrenzen die ostpontische Gebirge das Gebiet und im Süden Plateaus und die westlichen Ausläufer der osttaurisclre Gebirge (s. Karte 1-2).

ARCHÄOLOGISCHE FORSCHUNGEN

Seit dem Jahre 1927 wurden inr oberen Kızılırmak-Gebiet einige Oberflächenbegehungen durchgeführt[1]. In drei der begangenen Orte wurden kleine Sondagen vorgenommen[2]; in einem Ort eine großflächige Ausgrabung[3]:

  1. H. H. von der Osten fand 10 alte Siedlungen innerhalb dieses Gebietes wahrend seiner archäologischen Reisen in den Jahren 1927-1931[4].
  2. 1943-1946 untersuchte i. K. Kokten 5 alte Siedlungen, um das prähistorische Anatolien zu erforschen[5].
  3. Während seiner Geländebegehung im östlichen Anatolien untersuchte c. Burney im Jahre 1955 11 Hügeln im oberen Kızılırmak- Gebiet[6].
  4. p. Meriggi registrierte 12 Hügel während seiner vierten Anatolien- Reise im Jahre 1963[7].
  5. Bei seinen Geländebegehungen untersuchte j. Yakar im Jahre 1975 innerhalb der Provinzen Malatya und Sivas 19 alte Siedlungen in der oberen Kizrhrmak-Region[8].
  6. 1992-1995 untersuchten wir 154 alte Siedlungen innerhalb dieses Gebietes, von denen 31 schon während der oben erwähnten Geländebegehungen erforscht worden waren[9].

UMWELTBEDINGUNGEN

Es liegen sehr wenige Daten aus dem oberen Kızılırmak-Gebiet über die Umweltbedingungen in den prähistorischen Epochen vor. Die Ergebnisse dieser Forschungen werden unten zusammen mit den damaligen klimatischen und Ökologischen Bedingungen im zentralen und östlichen Anatolien vorgestellt und mit den weltweiten klimatischen Veränderungen in Beziehung gesetzt. Auch wenn die Erz- und Minerallagerstätten und ihre Ausbeutung in prähistorischer Zeit ebenfalls noch unzureichend erforscht sind, weisen sie doch auf eine potentielle Gewinnung und Verarbeitung hin.

Relief

Das obere Kızılırmak-Gebiet ist ein geographisches Übergangsgebiet zwischen dem zentralanatolischen Plateau und dem ostanatolischen Bergland. Die Region kann in zwei geographische Bereiche unterteilt werden, zwischen denen das Provinzzentrum Sivas liegt. Der westliche Bereich besteht aus Plateaus und der östliche aus höheren Gebirgszügen. Das Flußbett des Kızılırmak fallt von Osten nach Westen ab. Die östliche Kreisstadt Zara liegt 1450 m und die Provinzhauptstadt Sivas 1275 m über dem Meeresspiegel. Der Fluß windet sich durch eine Gips-Formation aus der zweiten geologischen Zeit[10]. Der Kızılırmak fließt bis nach Sivas in einem engen GipsTal, das wesdich von Cebimrmak nach Süden biegt.

Die Gebirge, die den oslichen Bereich des Kızılırmak im Norden begrenzen, werden von Ost nach West niedriger (s. Karte 2). Diese sind Kızıldağ (2950 m). Kose dağ (2577 m), Kızıldağ (2372 m). Tekeli Dağı (2621 m). Aşmalı Dağı (2406 m). Dumanlı Dağ (2374 m) und Yıldız Dağı (2537 m). Im Süden wird das Flußbett von den folgenden Gebirgen (von Ost nach West) Beydağ (2792 m), Karababa Dağı (2153 m), Gurlevik Dağı (2672 m) und Tecer Dağı (2770 m) begrenzL Wesdich von Sivas wird der nun von NO nach SW fließende Kızılırmak links durcli die Hochplateaus von Altinyayla und Uzunyayla und rechts durch Akdağ und Karababa Dağı umschlossen.

Gewisser

Flusse

Der Teil des Kızılırmak (der antike Halys), der innerhalb der Provinz Sivas liegt, ist 278 km lang. In diesen fließen Niederschläge aus einem Gebiet von etwa 7.000 km؟. Der Fluß hat einen Wasserdurchlaß von 42 ms pro Sekunde, kann aber bis zu 210 m3 pro Sekunde und in Ausnahmefällen sogar bis zu 493 m3 erreichen. In niederschlagsarmen Zeiten können diese Werte bis auf 4 m3 sinken[11].

Wegen der Gips-Formationen ist das Wasser des Kızılırmak bitter und salzig[12]. Vom Qrrellgebiet bis zur Einmündung des Kalimrmak werden hohe Natrium-, Kalium-, Chlor- und Sulphat-Werte gemessen. Diese Eigenschaften sind in den Flußnamen (ActSU bzw. Acıırmak: Bitterfluß) wiederzuerkennen (s. Karte 2).

Der Krzrhrmak entspringt in den Gebirgen kızıldag und Kosedag. Er fließt bis zur Kreisstadt Zara in einem asymetrischen Tal. wo er mehrere Terrassen, Alluvialriefen und Busen ausgeformt hat; danach durchläuft er dann eine verhältnismäßig flache Ebene in Richtung Westen. Bei Zara mundet der vom Beydaglart entspringende Act SU ein. Anschließend fließt der Krztltrmak wieder durch enge Schluclrten nach Westen.

Die große Nebenflüsse, die sich von Norden dem Kızılırmak anschließen, sind (von Ost nach West) der Todurge, einer der salzigsten Nebenflüsse; der bei Hafik mundende Ko؟Deresi; der im Sakar Dağı entspringende Mrsmilirmak, dem sich der Tavra Deresi - in einem engen Flußtal mit Gipshohlen - anschließt; der vom Yıldız Dağı kommende Cebinirmak; der Kalimrmak mit dem Kavak Deresi und der im Karababa Dağı entspringende Bozüyük Çayı.

Die große Nebenflüsse, die sich vom Süden dem Kızılırmak anschließen, sind (wiederum von Ost nacli West) der Acnrmak und der Sancaktar Deresi, die in der Nahe von Hafik einmünden; der Acnrmak und der Karasu, die in der Nahe von Sivas zufließen; der vom Tecer Dağı kommende Tecenrmak; der im Karacadag und Alunyayla Hochplateau entspringende Gulevi Deresi; der sich in der Nahe von Şarkışla dem Kızılırmak anschließende Boğazdere und der in Akdağ entspringende und bei Gemerek mundende Acisu.

Sol- Mineral- und Thermalquellen:

In den südlichen Plateaus liegen unzählige Sol- und Mineralquellen[13]. Im östlichen Bereich sind etwa 130 bittere und salzige Quellen registriert worden. Die wichtigsten Solquellen liegen innerhalb der Kreise Şarkışla, Sivas, Hafik, Zara und imranli. Süßwasserquellen sind dagegen ziemlich rar. Die wichtigsten Mineralwasser- und Thermalquellen finden sich in den Kreisen Şarkışla, Yildizeli, Sivas, Zara und Ulaş[14].

Seen:

Im nördlichen Bereich des KizthrmakTals zwischen Hafik rind Zara liegen Seen und Sumpfe, die sich aufgrund der klimatischen Bedingungen in den Gips-Senken wahrend der vierten geologischen Zeitstufe gebildet haben[15]-Der nordwestlich der Kreisstadt Hafik gelegene Halik-See (1295 m über NN, 5 km2 Flache, 3 m Tiefe) ist ein Süßwassersee. Die Lota-Seen, die sich aus 3 Seen zusammensetzen (ebenfalls 1295 m über NN: der westliche hat 7 m Tiefe, der ostliclre eine solche von 3840 m), liegen osdiclr von Hafik und der bittere und salzige Todurge- (Demiryurt-) See (1295 m über NN, 15 km2 Flache, 30 m Tiefe) westlich von Zara.

Klima

Heutiges Klima:

Im oberen KızılırmakGebiet herrscht ein semi-arides Horhlandklima mit langen und kalten Wintern und kurzen und ki'ihlen Sommei'11. Allgemein wird sein Klima bezeichnet als “tlbergangsklima” zwischen den zentralanatolischen tmd ostanatolischen Klinrazonen. Die Meßwerte der letzten 20 Jahren zeigen atif, daß die Zunahme der Niederschläge mit der Kalte und die Abnahme mit der Warme in Verbindung Stehen[16].

In den wärmsten Monaten (Juli und August) liegt die durchschnittliche Temperatur bei etwa 19,7 ٠ c und die Maximumwerte können 38 ° G erreichen. In den kältesten Monaten (Dezember bis Februar) liegt die durchschnittliche Temperatur bei etwa -4,2 ٥ c, aber es sind auch Minima von -34,4 ° c gemessen worden. Die Frostperiode dauert etwa 5 Monate.

Der jährliche Niederschlag von durchschnittlich 413 mm kann auf ein Minimum von 236,7 mm absinken, aber aucti ein Maximum von 596,9 mm erreichen. Der monatliche Niederschlag in Frühliirg (Mai) mißt durclrschnittlich ca. 60 mm und im Sommer (August) 5 nnn. Die trockene Periode dauert bis irr den Herbst. Der durchschnittliclie Niedersclrlag zwischen Oktober utrd März liegt bei etwa 40 mm.

Ahoklima:

Die Veränderungen des Erdklimas wurden durch Untersuchung von Küstenterrassen und Gewässern sowie durch palynologische Analysen festgestellt. Während warmer Zeiten schmolzen Polar- und Hochgebirgseise, so daß der Ozeanspiegel stieg und die Küstengebiete unter Wasser standen. Diese Veränderungen erbrachten den Kontinenten wärmeres und feuchteres Klima. Das wärmere Klima trocknete aber die Steppen zu Halbwüsten aus, wodurch das Leben in diesen Zonen kaum noch möglich war. Während der Kälteperioden beschleunigte sich die Eisbildung wieder, Niederschläge nahmen ab, der Meeresspiegel sank und das Klima wurde kälter und trockener. Auch diese Bedingungen beeinflußten das Leben in den Steppen- und Gebirgsregionen.

Es liegen zwar keine Forschungsergebnisse über die archäoklimatischen Bedingungen am oberen Kizthrmak vor, doch kann man diese prähistorische Umwelt durch Vergleich mit ähnlichen geographischen Zonen des vorderen Orients rekonstruieren. Während der in dieser Arbeit behandelten Perioden wurden wiclitige klimatische Veränderungen im vorderen Orient festgestellt[17]:

  1. Am Anfang des 4. Jt. V. Chr. lag der Meeresspiegel etwa beim heutigen Niveau, woraus geschlossen werden kann, daß das Klima ebenfalls dem heutigen glich. Die Wärmeperiode hielt das Jahrtausend über an und der Meeresspiegel erreichte ein Niveau, das etwa 3 m hoher lag. Diese Warmzeit verursachte in den eurasischen Steppen ein trockeneres Klima, während es Vorderasien ein wärmeres rtnd feuchteres brachte (klimatisches Optimum bzw. adantische Periode).
  2. Am Ende des 4. und am Anfang des 3. Jt. V. Chr. kam wieder eine Kälteperiode. In dieser Zeit sank der Meeresspiegel auf etwa das heutige Niveau. Um 2400/2300 V. Chr. war der Wasserstand der Ozeane etwa 2-2,5 m tiefer als heute, was in den Steppengebieten wieder ein trockeneres Klima zur Folge hatte (subboreal Periode).
  3. Nach einer weiteren Warmzeit am Ende des 3. und Anfang des 2.Jt. V. Chr. erreichten die Ozeane ein Niveau etwa 2 m über dem heutigen. Indieser Zeit herrschte in Europa, im vorderen Orient und in den nördlichen Steppen wieder ein feuchteres Klima vor (subatlantische Periode).
  4. In der zweiten Hälfte des 2. Jt. V. Chr. kam erneut eine Kälteperiode, mit für Vorderasien wieder kälterem und trockenerem Klima.
  5. 1200 / 1150 V. Chr. gab es zwar eine kurze Warmzeit, wahrendderen hoher Regenfall fcstgestellt wurde; doch war bald darauf in der ersten Hälfte des 1. Jt. V. Chr. (etwa 900 bis 450) das Klima im vorderen Orient wieder relativ kalt und trocken.

Vegetation

Das obere Kızılırmak-Gebiet weist eine Steppenvegetation auf mit Resten der ursprünglichen Walder, die zum allergrößten Teil schon von Menschen vernichtet wurden[18].

Archaobotanische Untersuchungen von verschiedenen Ausgrabungen in Anatolien ergaben, daß die heutige Steppenvegetation und die Walder um etwa 4000 V. Chr. entstanden waren[19]. Aufgrund dieser Untersuchungen soll das zentralanatolische Plateau in der Warmzeit des 4. Jt. V. Chr. eine Halbwüste gewesen sein, wahrend das obere Kızılırmak-Gebiet im westlichen Bereich eine Steppenvegetation und im östlichen eine Steppen-Wald- Vegetation aufwies.

Die palynologischen Analysen[20] im Sakarya-Gebiet und am oberen Euphrat erbrachterr folgendes Bild der Vegetation Anatoliens zwischen den Jahren 3000-800 V. Chr.: irr den Flußtälern sind Galerie-Wälder, auf den Plateaus Steppenvegetation und auf den Bergen Wälder.

Die Untersuchungen der hölzernen Architekturreste aus Gebäuden des 2 Jt. V. Chr. in Bogazkoy ergaben, daß es sich dabei um Pinien handelt, die ab 100-200 m über NN wachsen[21]. Dies weist darauf hin, daß in dieser Zeit das zentralanatolische Plateau und die Berge mit Pinienwäldern bedeckt waren.

Die palynologische Analyse aus den Seen im östlichen Teil des oberen Kızılırmak-Gebietes[22] gibt uns Informationen über die Vegetation dieser Landschaft im 2. Jt. V. Chr. Die Proben aus dem Demiryurt (Tödürge)-See weisen neben einigen Baumarten (Pinie, Tanne, Fichte, Erle, Weißbuche, Birke, Haselnuß, Waclrolder, Eiche) und Steppenkrautem (Gänseblümchen, Vogelknoterich, Kornblume, Sonnenwend-Flockenblume, kleiner Wiesenknopf) auch Kulturgetreide aus. Pinienpollen und einige Krautsamen sollen durch den Westwind in dieses Gebiet getragen worden sein. Die Proben aus dem Hafik-See (Büyük Gol) erbrachten große Mengen von Kornblumen und Sormenwend-Flockenblume, wohingegen in anderen Proben aus Anatolien diese nur mit sehr kleinen Mengen vertreten sind; es scheinen hier Pinien und Getreide gleichmäßig und Lingularia compositae am stärksten verueten zu sein.

Der Abnahme der Baum- und Zunahme der Buschvegetation deutet auf menschliche Umtriebe hin (beispielsweise Vernichtung der Walder zur Gewinnung von Feldern und Weiden). Allgemein deuten Senkungen von Pollenzahlen auf trockene und Steigungen auf feuchte klimatische Bedirrgungen hin. Polendiagramme spiegeln recht empfindlicli Warm und Kaltzeiten, aber auch Zu- und Abnahme von landwirtschaftlicher Nutzung, Vordringen und Rückgang von Waldern und wohl auch Zu- und Abnahme der Bevölkerung.

Die palynologischen Untersuchungen in den Berggebieten Anatoliens weisen auf zwei wichtige Umweltveränderungen hin[23]:

  1. Um 2000 V. Chr. (4000 B.p.) scheint sich die Baumvegetation zu verringern, wahrend die Buschvegetation zunimmt. Besonders Wegerich, Vogelknoterich, kleiner Wiesenknopf, Rosen, Gänseblümchen und Sauerampfer kommen in dieser Zeit vor.
  2. Um 1500 V. Chr. (3200 B.p.) kommen neue Baumarten vor, wie z. B. Walnuß, Kastanie, Manna-Esche und morgenländische Platane, die auf ein neues Umweltbild hindeuten.

Landwirtschaft

Indwirtschaft ist heute det tüchtigste Erwerbszweig der Bevölkerung. Am häufigsten werden Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln, Zwiebeln und Hülsenfrüchte angebaut[24]. Landwirtschaft kann in den engen AlluviaLTälern sowie auf den Hangen der GipsFormationen und auf den Plateaus betrieben werden. Heute besteht etwa die Hälfte der landwirtschaftlichen Produkten aus Weizen.

Die archaobotanischen Untersuchungen im oberen Euphrat-Gebiet (Altinova) [25] und in Zentralanatolien[26] sowie irr Vorderasien, im Katrkasus und in Nordgriechenland[27] ergaben, daß in dem 3.-1. Jt. V. Clrr. jeweils verschiedene Getreidesorten vorrangig angebaut wurden:

  1. Im 3. Jt. V. Chr. scheinen in der Alunova neben Emmer ein wenig Einkorn, Weizen und Gerste sowie Linsen und Erbsen angebaut worden Ztr sein. In ikiztepe war ebenfalls Emmer das Hauptgetreide. Hirse ist in Vorderasien, im Kaukasus tmd in Nordgriechenland nur minimal vertreten.
  2. Ab 2000 V. Chr. ist Weizen in der Altinova, in ikiztepe, Kaman- Kalehok und in Bogazkoy dominierend, was auf einen großen Entwicklungssprung in landwirtschaftlicher Tätigkeit liindeutet. Einkorn ist als zweite Getreidesorte zu nennen; Emmer ist spärlich vertreten, der Hirse anbau sclreint sich in Vorderasien auszubreiten.
  3. Im 1. Jt. V. Chr. soll in der Altinova am häufigsten Gerste angebaut worden sein, wahrend Hirse sonst innerlralb Vorderasiens, im Kaukasus und in Nordgriechenland verbreitet gewesen war-. Dies deutet auf eine entwickelte Landwirtschaft hin, deren Schwerpunkt auf der Nutzung solclier Getreidesorten gelegen hat, die in den kälteren Klimazonen wachsen. Im 1. Jt. V. Chr. sind in Anatolien zum ersten Male Kirschen und Pfirsische belegt: ein Hinweis auf Fortschritte im Obstbau bzw. weitere Diversifikation agrarischer Tätigkeiten.

Ähnliche Untersuchungsergebnisse fehlen für das oberes Kızılırmak- Gebiet, doch können die oben erwähnten Daten vorläufig auch für diese Region unterstellt werden.

Vieh- und Jagdwirtschaft

Am oberen Kızılırmak leben heute Wölfe, Füchse und Hasen. Untersuchungen der bei Ausgrabungen in der Sakarya- und in der oberen Euphrat-Region gefundenen Tierknochen belegen für das 2. und 1. Jt. v. Chr. als häufigstes Jagdtier Hirsche. In den Wäldern sollen Wildrinder, Bären, Biber sowie Luchse und in den Steppen Esel, Hasen, Tauben, Uhus und Schildkröten gelebt haben und gejagt worden sein[28].

Tierhaltung ist heute einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in unserer Region. Auf den Plateaus weiden hauptsächlich Schafe und Ziegen, in den Ebenen Rinder. In Anatolien wurden mindestens seit dem 4. Jt. v. Chr. Hund, Rind, Schaf, Ziege, Huhn und Schwein gezüchtet; ab etwa dem 2. Jt. v. Chr. sind auch domestizierte Esel und Pferde belegt[29].

Mineralien

Das obere Kızılırmak-Tal liegt zwischen den Kupfer-, Silber-, Blei- und Zinklagern der ostpontischen Gebirgszonen und dem Kelkit-Tal im Norden sowie den Eisen- und Lignidagerstätten des Divriği-Kangal-Gürün-Dreiecks im Süden[30]. Diese Erze finden sich auch am oberen Kızılırmak (s. Karte 3):

  1. Metalle:

Blei-, Silber-, Zink- und Kupferlagerstätten sind im ösdichen Plateau am häufigsten (Sivas, Kreisstädte Hafik und İmranlı). Dieses Hochland ist der südliche Ausläufer der ostpontischen Erzlagerzone. Eisenerzlager finden sich überall am oberen-Kızılırmak (Kreisstädte Yıldızeli, Şarkışla, Hafik, Zara, İmranlı); diese gehören zum nördlichen Rand des Divriği-Kangal- Gürün-Dreiecks.

  1. Steine:

Im westlichen Plateau des oberen Kızılırmak-Gebietes, zwischen Yildizeli und Gemerek, kommt Marmor und nördlich von Yildizeli sowie in Ulaş und imranli Kalkstein vor. Basalt findet sich in den Kreisen Gemerek, Şarkışla und Zara.

  1. Kohle:

Am oberen Kızılırmak sind mehrere Lignit-Lager bekannt, hauptsächlich im südlichen Plateau (Kreise Gemerek, Şarkışla, Sivas-Merkez İl؟e, Hafik, Zara und imranli). Sie liegen am Nordrand des Lignitgürtels, der sich vom Divrigi-KangalGürünDreieck bis Yozgat erstreckt. In den Kreisen Karayun, Hafik und Zara kommen unweit der Lignit-Lager aucli Bitumenlager vor.

Einige schon in alter Zeit genutzte Bergwerke fanden sich in den nördlichen Zonen der Kreise Hafik, Zara und imranli sowie in den Hangen des KelkitTales[31] (s. Karte 3).

Das westliclrste Berg- und Verhüttungswerk, erkennbar an den Kupfer- und Eisenschlacken, liegt beim Dorf Madenköy in der nördlichen Berglandschaft des Kreises Hafik. Zwischen Zara und imranli fand man 4 alte Bergwerke (Kaplan, Deredam, Maden, Kurt Maden), in denen Kupfer, Blei und Silber abgebaut worden war: auch in Delice bezeugt ein Kupferschlackeenlager frühe Verhüttung.

Die oben erwähnten Bergwerke wurden nicht genau datiert. Nördlicli und nordwestlich des oberen Kızılırmak liegen einige alte Bergwerke, die genauer datiert werden konnten. Die Untersucliungen in Kurşunlu Köyü, Kreis Koyulhisar im Kelkit-Tal, wiesen eine Bleigewinnung im 1. Jt. V. Chr. nach. Einige Bleiglanz- und Galennit-Minen bei Tokat/Agacaagaçlı und Yozgat/Akdagmadeni scheinen schon im 3. Jt. V. Chr. in Betrieb gewesen zu sein[32].

Die Walder sollen seit prähistorischer Zeit als Brennholz zur Metallverhüttung gedient haben: es liegen keine Beweise dafür vor, daß die Lignit-Iagerstatten auch schon in dieser Zeit ausgebautet worden sind.

Einige Metallfunde aus unserem Untersuchungsareal sind publiziert worden. Es wurde zwar nicht festgestellt, ob diese Funde (s. u.) lokal produziert worden waren, doch wäre dies nicht auszuschließen. Da sich am oberen Kızılırmak reiche Metallagerstätten befinden, ist zu vermuten, daß die prähistorische Bevölkerung gute Metallverarbeiter gewesen sein könnten.

SIEDLUNGSTYPEN

Im oberen Kızılırmak-Gebiet liegen das namengebende Provinzzentrum Sivas und 5 Kreisstädte im Flußtal selbst und 3 weitere Kreisstädte an den Nebenflüssen (s. Karte 2 und 9). Die Kreisstädte im Kızılirmak-Tal sind (von Ost nach West) İmranlı, Zara, Hafik, Şarkışla und Gemerek. Yıldızeli liegt nordwesdich von Sivas, Alunyayla und Ulaş sind auf dem südlichen Plateau.

Im Gegensatz zu den Dörfern zwischen Sivas und Şarkışla, die sich im Flußtal konzentrieren, liegen zwischen Sivas und Zara nur wenige Dörfer im Flußtal selbst (s. Karte 9). Das enge Flußbett östiich von Zara läßt nur für wenige Dörfer genug Platz, Felder anzulegen. Daher konzentrieren sich die Dörfer hauptsächlich in den Hangbereichen der Plateaus; das südliche Plateau scheint dichter besiedelt zu sein, als das im Norden.

Die Überlandverbindung von Zentral- nach Ostanatolien folgt dem Kızılırmak-Tal. Eine Nord-Südverbindung (Straße und Eisenbahn) führt durch das Tecenrmak-Tal zwischen den Bergen Karacadağ und Tecer Dağı hindurch. Weitere Verbindungswege durch Täler und Schluchten des Plateaus ermöglichen den Kontakt zwischen den Dörfern.

Siedlungsmuster lassen die sozioökonomischen Strukturen einer Gesellschaft erkennen. Im oberen Kızılırmak-Gebiet können wir vom 4. bis zur Mitte des 1. Jt. v. Chr. verschiedene Siedlungsmuster erkennen (s. Schemata 1-4, Tabelle 1).

Die im Rahmen dieser Arbeit behandelten 154 alten Siedlungen, die hauptsächlich durch Oberflächenbegehungen untersucht worden sind, werden aufgrund ihrer Größe, Lage und Form als Hügel, befestigte Stadt oder Burganlage bezeichnet (s. Karte 4).

  1. Siedlungshügel:

60 % der untersuchten Orte sind Hügel. Diese liegen meistens in Flußtälern sowie an den Hängen der Plateaus aber auch auf den Plateaus selbst. Es handelt sich dabei um Hügel unterschiedlicher Größen, die hier nach der Größe unterteilt behandelt werden.

Kleine Siedlungshügel: Hügel, deren Durchmesser weniger als 150 m betragen und deren Höhen weniger als 15 m messen. Von den 95 begangenen Hügeln gehören wiederum etwa 60 % zu dieser Gruppe (s. Photo 1).

Große Siedlungshügel: Hügel, deren Durchmesser größer als 150 m sind und deren Höhen über 15 m liegen. Von den begangenen Hügeln gehören etwa 40 % zu dieser Gruppe (s. Photo 2).

  1. Befestigte Städte:

Es handelt sich um große Siedlungen, die - soweit an der Oberfläche erkennbar - Terrassen bzw. eine Unterstadt und eine Umfassungsmauer haben. Je eine Stadt fanden wir im Kızılırmak-Tal, an den Hängen bei Gülevi Deresi und in Alunyayla (s. Photo 3).

  1. Burgen:

Hiermit sind Siedlungen auf höheren Plateaus gemeint, von denen aus die Täler und Ebenen sowie die Verkehrswege besser zu kontrollieren sind. Die Lage solcher Siedlungen scheint für die Verteidigung besser geeignet zu sein. Solche Siedlungen scheinen teilweise in späteren Zeiten mit Burgen überbaut worden zu sein. Etwa 40 % der begangenen Orte unseres Untersuchungsareals sind Burgen (s. Photo 4).

Es liegen einige Kriterien vor, um “dörfliche” und “städtische” Siedlungen voneinander zu unterscheiden[33], wie z. B. das der Größe. Die Siedlungen von bis zu ca. 5 ha werden als Dorf und die Siedlungen ab ca. 5 ha werden als Stadt bezeichnet. Im Gegensatz zu den ausgegrabenen Orten, können die einzelnen, lediglich durch Oberflächenbegehungen untersuchten Orte in ihrer jeweiligen zeitlichen Abfolge nicht genauer klassifiziert werden, da die Größe der Siedlungen in verschiedenen Epochen nicht immer präzise festgelegt werden kann. Aus diesem Grunde werden die hier behandelten Orte als “kleine” und “große” Siedlungen bzw. als “befestigte Stadtanlagen” oder “Burgen” bezeichnet - eben nach ihrer heutigen Größe, die nicht immer erlaubt zu sagen, ob beispielsweise sich unter einer “großen” Siedlung einmal eine “kleine” verbirgt.

In jeder Periode scheinen unterschiedliche Siedlungsgrößen zu dominieren und unterschiedliche Siedlungslagen gewählt worden zu sein. Sowohl die Siedlungsgröße als auch der Verteidigungsbedarf sind zu verschiedenen Zeiten von unterschiedlichen Kriterien beeinflußt worden. Die meisten alten Siedlungen sind wohl an den Hängen der Plateaus gegründet worden; nur verhältnismäßig wenige Orte lagen direkt im Flußtal (s. Graphiken 1-6).

Die möglichen Verbindungen zwischen den alten Siedlungen werden aufgrund der heutigen topographischen Verhältnisse, nämlich nach den natürlichen Wegen, rekonstruiert, die heute noch genutzt werden (s. Schemata 1-4). Dieses Verfahren dürfte trotz einer Kluft von 2-4 Jahrtausenden erlaubt sein, da geologische Untersuchungen nichts über größere Erdbeben, Hangabbrüche oder Bergstürze berichten. Der Abstand zwischen den zeitgleichen großen und kleinen Siedlungen beträgt durchschnitdich 20 km, was einem etwa 4-stündigen Fußmarsch entspricht[34]. Die so verbundenen gleichzeitigen Siedlungen lassen hypothetische Rückschlüsse auf eventuelle Verwaltungseinheiten zu.

FRÜHBRONZEZEIT

Siedlungen

In 45 Siedlungen (30 %) des oberen Kızılırmak-Gebietes kommt Keramik aus dem 3. Jt. v. Chr. vor (s. Karte 5). Die Ortschaften aus dieser Zeit befinden sich zu 60 % in kleinen und zu 40 % in großen Hügeln (s. Graphik 1). In Hangbereichen von 5 später mit Burgen überbauten Hügeln sind ebenfalls Scherben aus dieser Zeit aufgesammelt worden.

16 dieser Siedlungen liegen im Osten der oberen Kızılırmak-Region in Flußtälem und an Hängen. Das wesdiche Tal scheint mit nur 5 Orten dünn besiedelt zu sein. Die Ortschaften im nordwestlichen Bereich liegen meistens an den Hängen der Flußtäler von Kahnirmak und Cebinirmak (7 Siedlungen) und die im südwestlichen Bereich auf den Plateaus von

Karacadag und Alunyayla (9 Siedlungen). Die Anzahl der Niederlassungen auf dem östlichen und dem zentralen Plateau sind gleich (je 9 Siedlungen). Der osdiche Teil des Kizthrmak-Tals ist viel dichter besiedelt gewesen: es handelt sich meistens um kleine Dörfer, die nah beieinander liegen.

Etwa 2/3 der friihbronzezeitlichen Orte liegen auf den Plateaus und nur 1/3 in den Tälern (s. Graphik 5). 1/3 der großen Siedlungshügel und 2/5 der kleinen liegen auf den Hochebenen. Diese Verteilung auf breite bzw. enge Talbereiche spiegelt die Nahrungskapazität, die in diesen Talern gewonnen werden konnte; die breiten Taler und die Plateaus ermöglichten, im Gegensatz zu den engeren Flußbetten, die Ernährung einer größeren Bevölkerungsanzahl.

Betrachtet man die möglichen Verbindungen zwischen den Siedlungen (s. Schema 1), so ist eine dichte Reihe kleinerer Ortschaften zu erkennen, die einen Bogen vom zentralen Bereich des oberen Kizthrmak-Tals nach dem Süden bilden. Diese Dörfer sind durch einen Weg auch mit der östlichen Siedlungsreihe zu verb؛nden. Die heutigen Forscliungsergebnisse lassen im westichen Bereich ein anderes Siedllungsmuster erkennen, bei dem der Abstand zwischen den Orten viel größer zu sein scheint.

Kleinfimde

Eine aus der Hand geformte, mit einem rötlich braunen, schwarzen bzw. roten Überzug versehene, geglättete Keramik, die im 3. Jt. V. Chr. in Zentralanatolien produziert wurde[35], fanden wir auch in etwa 3/5 der Orte am oberen Kızılırmak[36]. Diese Siedlungen konzentrieren sicli am westlichen Teil unseres Untersuchungsareals.

Ein zweiter Keramiktyp ist vom Ende des 4. bis zum Ende des 3.Jt. V. Chr. im östlichen Anatolien produziert worden. Diese, nach dem ersten Fundort in Anatolien als “Karaz-Ware" bzw. "Khirbet Kerak-Ware"[37] bezeichnete, mit der Hand geformte, mit einem schwarzen bzw. rötlichbraunen Überzug versehene und polierte Keramik mit Ritz- bzw. Reliefverzierung unterscheidet sich von der ersteren. Auch konzentriert sich diese Ware im osdichen Teil unseres Areals. Nach Nordwesten ist sie in den Siedlungen zwischen Sivas und Ytldtzeli seltener belegt. Auch ist diese Ware bisher westlich des Kahmrmak nicht gefunden worden.

Diese beiden Keramiktypen wurden in etwa 2/3 der Orte dieser Periode zusammen geftmden. Diese Ansiedlungen konzentrieren sich auf den Plateaus des Karacadag und Altrnyayla sowie im KızılırmakTal zwischen Kalimrmak und Hafik. Die Dominanz unterschiedlicher Siedlungsgroßen und die Verteilung der beiden Keramiktypen deuten auf zwei unterschiedliche Kulturen hin. Dies erlaubt uns, die obere Kızılırmak- Region als ein kulturelles Übergangsgebiet zu definieren.

Die “intermediate ware"[38], die in der letzten Periode der frühen Bronzezeit in Zentralanatolien häufiger produziert wurde, läßt sich in 12 Orten des westlichen Teils der oberen Kızılırmak-Region feststellen[39]. Eine zeitgleiche lokale bemalte Ware (Ma!tepe-Ware) [40] ist in 13 Siedlungen des zentralen Bereichs und des südlichen Plateaus belegt[41].

Eine Metallbearbeitung ist in unserem Untersuchungsareal fiir das 3. Jt. V. Chr. unzureichend belegt, doch deuten einige Funde - 2 Lanzenspitzen und ein Dolch im Museum von Sivas - auf eine entwickelte Metallverarbeiumg in der letzten Phase der frühen Bronzezeit hin[42].

Siedlungsgeschichte

Die Auswirkungen der Warmzeit des 4. Jt. V. Chr. scheinen in den Küstengebieten große Veränderungen verursacht zu haben, im Gegensatz zu den hoher gelegenen geographischen Zonen (Plateaus und Gebirge), wo eine weniger dramatische Umstellung stattgefunden zu haben scheint. Die Mitte des 3.Jt. V. Chr. ist eine solche Periode gewesen, als sich die Menschen den kühleren klimatischen Bedingungen nach dem sog. “klimatischen Optimum" anpassen mußten.

Im oberen Kızılırmak-Gebiet liegen einige Siedlungen im östlichen Talbereich, auf denen Keramik aus dem 4. Jt. v. Chr. gefunden wurde[43]. Trotz der geringe Zahl der Niederlassungen aus dieser Zeit scheinen die Siedlungstypen des 3. und des 4. Jt. v. Chr. zueinander ähnlich zu sein.

Etwa 2/3 der Siedlungen aus dem 3. Jt. v. Chr. sind kleine Hügel. Die Konzentration solchen Ortschaften in den Tälern (s. Karte 5) erlaubt den Schluß, daß in dieser Zeit kleine Gruppen in den engen ٢٢älern eine begrenzte landwirtschafdiche Tätigkeit ausüben konnten, und daß damals von keiner zentralen Verwaltung die Rede sein kann. Ein Teil der Bevölkerung scheint sich möglicherweise verstärkt der ٦'iehwanderwirtschaft zugewandt und in diesen kleinen Siedlungen bzw. in temporären Siedlungen Quartier genommen zu haben.

Die Mehrzahl der frühbronzezeitlichen Siedlungen Zentralanatoliens sind kleine Ortschaften, die sich heute als kleine Siedlungshügel bzw. Flachsiedlungen finden[44]; letztere können höchstwahrscheinlich auch temporäre Quartiere sein. Auch dies kann Rückschlüsse auf das Verhältnis zwischen Ackerbau und Viehzucht ermöglichen.

Auch um den Tohma؟ay und in der oberen Euphrat-Region sind eine große Zahl von kleinen und mittelgroßen Siedlungen festgestellt worden[45]. Diese Orte, die sich an Hängen konzentrieren, scheinen ebenfalls nur kurze Zeit besiedelt gewesen zu sein.

Kaukasien weist in der gleichen Zeit ebenfalls eine dichte Besiedlung in engen Flußtälern und auf den Terrassen bzw. an Hängen auf, die meistens nur in einer Periode genutzt worden zu sein scheinen[46]. Aus einigen ergrabenen Ortschaften kamen Rimdhäuser und tragbare Gefäßuntersetzer; besonders letztere deuten auf eine mobile Lebensweise hin[47]. Diese, in Ostanatolien und im Kaukasus festgestellte Lebensart des 3. Jt. v. Chr. [48] istim oberen Kızılırmak-Gebiet im östlichen Teil und auf dem südlichen Plateau verbreitet. Der wesdiche Bereich ist dagegen verhältnismäßig dünn besiedelt, und in ihm fanden wir zentralanatolische Keramik. Dies deutet zum einen auf ein kulturelles Übergangsgebiet hin und zum anderen darauf, daß die östlichen Teile unseres Untersuchungsareals zumindest im 3. Jt. v. Chr. Teil der ostanatolischen Kultur gewesen sind.

Ein ähnliches Siedlungsbild fand man im unteren Donau-Gebiet, wo außer wenigen großen Siedlungen meistens kleine Ortschaften bestanden haben[49].

Die größeren anatolischen Siedlungen mit frühbronzezeitlicher Keramik, die teilweise eine Befestigungsmauer aufweisen[50], können als “Städte” interpretiert werden. Im 3. Jt. v. Chr. scheint ein Teil der Bevölkerung in größeren Niederlassungen zu leben und sich - soweit es die damaligen klimatischen Bedingungen erlaubten - hauptsächlich von Ackerbau zu ernähren. Da bisher keine frühbronzezeidichen Siedlungen im oberen Kızılırmak-Gebiet ausreichend ergraben wurden, ist es nicht möglich, die Verteilung der befestigten und nicht befestigten Siedlungen zu rekonstruieren.

Wie oben besprochen, werden die kleinen, relativ eng benachbarten Siedlungen in den höheren Zonen Vorderasiens meistens als Resultat verstärkter Viehwirtschaft interpretiert. Das trockenere Klima in den Steppen soll die Bevölkerung zu einer mobileren Lebensweise gezwungen haben; sie mußten ihre Nahrung in den Flußtälern und auf den umliegenden Plateaus suchen. Die ungünstigeren Umweltbedingungen sollen dazu geführt haben, daß die Menschen sich immer wieder neue Nahrungsquellen erschließen mußten, mit der Folge, daß zumindest ein Teil der Bevölkerung saisonweise wanderte. Diese Lebensweise soll dazu geführt haben, daß sie eventuell in kleineren Gruppen lebten; so sollen kleine aber relativ eng benachbarte Siedlungen bzw. Quartiere entstanden sein (s. Tabelle 2). Das Siedlungsmuster der frühen Bronzezeit weicht im unteren Donau-Gebiet, in der nördlichen Hälfte Anatoliens und im Kaukasus stark von den südlicher gelegenen Gebieten (Griechenland, Südanatolien, Mesopotamien) ab.

MITTELBRONZEZEIT

Siedlungen

In 24 Siedlungen (etwa 12.5 % der untersuchten Orte) wurde Keramik aus der Mittelbronzezeit aufgesammelt. Die Verteilung dieser Orte weist große Unterschiede gegenüber der Siedlungsverteilung des 3. Jt. v. Chr. (s. Karte 6) auf. In der Mittelbronzezeit ist die Zahl der Ortschaften etwa um 1/3 kleiner als in der Frühbronzezeit; die Zahl großer Niederlassungen ist doppelt so hoch ,wie die der kleinen (s. Graphik 2).

Etwa 1/5 der großen Siedlungen liegt in den Tälern, wohingegen die überwiegende Mehrheit auf den Plateaus zu finden ist. Bei den kleinen Orten ist das Bild umgekehrt: 1/3 liegt auf den Plateaus und die Mehrzahl in den Tälern (s. Graphik 5-6). Eine befestigte Stadt liegt direkt im Kızılırmak-Tal. Aus den Hängen dreier, später mit Burgen überbauter Orte konnten wir Keramik aus der mitderen Bronzezeit aufsammeln.

Im Gegensatz zur Frühbronzezeit liegen jetzt die meisten Siedlungen der Mittelbronzezeit in den Tälern und auf den Plateaus und zwar im wesdichen Teil unseres Untersuchungsareals. Die möglichen Verbindungen zwischen diesen Siedlungen (s. Schema 2) weisen nah zueinander gelegene Siedlungsgruppen im Cebinirmak Einzugsbereich und auf den Plateaus von Karacadag und Alunyayla nach. Die Lage der Siedlungen zwischen $arki؟la und Gemerek deuten auf einen alten Weg zwischen dem Alünyayla-Plateau und der Kayseri-Ebene hin. Eine ähnliche Verbindung zwischen dem Kızılırmak-Bogen und dem oberen Euphrat über den Akdag und Alunyayla und zum Tohma؟ay läßt sich durch die Lage der Siedlungen vom Germugar ٢ayi, über das Kızılırmak-Tal und die Alünyayla-Hochebene rekonstruieren.

Im Kızılırmak-Tal ösdich von Zara wurde mittelbronzezeidiche Keramik lediglich auf einem Hügel und auf einer Burg gefunden. Es wurden bisher zwischen diesen beiden Orten und den Siedlungen im wesdichen Teil der oberen Kizüirmak-Region keine Orte mit der charakteristischen Keramik der Mittelbronzezeit gefunden (s. Karte 6, Schema 2).

Kleinfunde

Die Gefaßformen der Scheibenware mit rotem Überzug und polierter Oberfläche, die von den mittelbronzezeitlichen Orten Zentralanatoliens bekannt sind[51], deuten daraufhin, daß das obere Kızılırmak-Gebiet in dieser Zeit ein Teil der zentralanatolischen Kultur gewesen ist. Die sog. “Alişar-III- Ware”[52], die im ersten Viertel des 2. Jt. v. Chr. in Zentralanatolien weit verbreitet ist, findet sich in 8 Orten im westlichen Teil und auf dem südlichen Plateau belegt.

Die Oberflächenbegehungen in den Jahren 1992-1995 erbrachten eine Verbreitung mittelbronzezeitlicher Keramik auf den Plateaus von Karacadağ und Altinyayla, im Tohmaçay-Gebiet und in der Gürün-Ebene[53]. Dieses Muster deutet auf die Existenz eines Verbindungsweges zur Zeit der altassyrischen Handelskolonien und des frühhethitischen Königtums hin, der zwischen vom westlichen oberen Kızılırmak zur Malatya-Ebene am oberen Euphrat verläuft.

Außer der Keramik zeigt auch eine bronzene Axt mit versetzter Tülle aus dem Museum in Sivas[54], deren Fundort zwar unbekannt aber doch in der Region gelegen ist, eine kulturelle Zusammengehörigkeit von oberem Kızılırmak und Zentralanatolien, weil in den zeitgleichen zentralanatolischen Siedlungen Äxte dieser Art vorkommen. Eine im Dorf Dövlek, Kreis Şarkışla, gefundene bronzene “Kampfgott”-Statuette[55] ähnelt solchen aus Amasya, Konya, Boğazköy und Latakia. Diese Statuette wurde durch stilistischen Vergleich mit den frühhethitischen Darstellungen in das 16.-15. Jh. v. Chr. datiert.

Siedlungsgeschichte

Gegen Ende des 3. und am Anfang des 2. Jt. v. Chr. wurden die klimatischen Verhältnisse denen des 4. Jt. v. Chr. ähnlich. Nach dem Ende des 3. Jt. v. Chr. spiegeln sich die vom Klima und von den Aktivitäten der Menschen beeinflußten Pollenüberbleibsel in anderer Form als früher[56].

Der Dominanz des Weizens im 2. Jt. V. Chr. deutet auf eine En Wicklung der Landwirtschaft Irin in Verbindung mit den neuen klimatischen Bedingungerr und Lebensweisen. Shon gegen Ende des 3. Jt. V. Chr. ist der für Brot besser geeignete Weizen als häufigste Getreidesorte belegt[57]. Auch die Lage der kleineren Siedlungen in unmittelbarer Nahe größerer deutet auf eine Hierarchiesierunghin (s. Tabelle 3).

Die Verbreitung der Hirse vom Norden bzw. Osten naclr Vorderasien[58] scheint mit der innerhalb der großen geographischen Zone von Anatolien bis zum Kaukasus verbreiteten bemalten Keramik zeitgleiclr zu sein[59]. Diese neue kulturelle Entwicklung wird im oberen Ktztltrmak-Tal durch die “Kappadokische Ware” aus Zentralanatolien und durch die lokal produzierte “Maltepe-Ware" belegt.

Der steigende Wohlstand irr der Agrarwirtschaft treibenden Bevölkerung gegen Ende des 3. Jt. V. Chr. führte zu eirrer deutlichen Änderung der Siedlungsformen. Offensichtlich sind die Platze für Siedltmgen im 2. Jt. V. Chr. anders gewählt worden als für die des 3. Jt. V. Chr. Die mittelbronzezeitliche Kerarrrik ist irrt oberen KrzrhrmakGebiet nur in drei schon zur Frühbronzezeit besiedelten Orte belegt: diese liegen westliclr von Sivas im KzhrmakTal. Viele zentralanatolische Siedlungen in der Frühbronzezeit sind durch Brand zerstört und im 2. Jt. V. Chr. zum größten Teil nicht wiederbesiedelt worden[60] Auch in Maltepe bei Sivas endete die frühbronzezeidiche Siedltmg in Folge einer Brandzerstörung[61] eine spätere Besiedlung dieses Ortes ist nicht nachgewiesen. Eine ähnliche Veränderung findet siclr auch in Ostanatolien und im Kaukasus, [62]. An der unteren Donau gelegene temporäre Siedlungen aus der frühen Bronzezeit sind ebenfalls zerstört und nicht wiederbesiedelt worden[63]: in diesem Gebiet kommen im 2.Jt. V. Chr. dauerhafte Siedlungen vor[64]

Gegen Ende des 3. Jt. V. Chr. ermöglichten unter anderem auch die wärmeren und feuchteren klimatischen Verhältnisse eine Zunahme der Nahrungsproduktion durch Ackerbau, wodurch eine größere Bevölkerungszahl ernährt werden konnte. Diese Zustände könnten dazu geführt haben, daß große Ackergrundbesitzer reicher geworden sind, mit der Folge, daß diese größere Kapazitäten agrarischer Produkte zu verhandeln hatten. Die durch Erfahrung weiterentwickelte Technologie benötigte Rohstoffe, die ebenfalls die Handelskapazität bestimmten. Durch die für die Produktion nötige Arbeitskraft wuchs die Bevölkerungszahl der Städte. Diese Zustände sollen allmählich die soziale Klassengesellschaft hervorgebracht haben. Die Dominanz der reichen sozialen Klassen könnte zur Entwicklung des Feudalsystems geführt haben. Im oberen Kizthrmak- Gebiet deuten die höhere Anzahl größerer Siedlungen im Verhältnis zu den kleineren und die nahe Lage einiger kleiner Siedlungen bei den größeren auf zunehmende Hierarchisierung während des 2. Jt. v. Chr. hin, in Folge deren, zentrale Verwaltungen zustande kamen. Es handelte sich dabei um kleine Fürstentümer[65], die in den engen Tälern und auf den Plateaus lagen.

Diese Entwicklung, in der auch die mesopotamischen Händler ihre Rolle hatten, gilt als der Anfang der Mittelbronzezeit. In dieser Periode lebten die altassyrischen Händler in ihrem eigenen juristischen System innerhalb der Herrschaftszonen der lokalen anatolischen Königtümer[66]; dies brachte ein sozio-kulturelles Mosaik hervor.

Als die mesopotamischen Händler nach Anatolien kamen, herrschte in diesem Gebiet keine große zentrale Macht. Die einzelnen lokalen Zentren wurden durch den Einfluß internationaler Handelssysteme größer; ihre Siedlungsstätten wuchsen, weil eine größere Bevölkerungszahl in den lokalen Hauptstädten leben und geschützt werden mußte. Die ausgegrabenen mittelbronzezeitlichen Siedlungen Zentralanatoliens weisen, im Verhältnis zu denen aus der Frühbronzezeit, entwickeltere Befestigungsanlagen auf[67]; dies läßt auf eine wachsende Bedeutung der befestigten Stadtanlagen im Feudalsystem Anatoliens in dieser Zeit schließen.

Eine großflächige befestigte Stadt im Kızılırmak-Tal (Kayahpinar) läßt uns auch die Existenz zumindest eines Zentrums eines lokalen Königtums im Westteil des oberen Kızılırmak-Gebietes postulieren. Die starke Abnahme von Siedlungen mit der typischen mittelbronzezeitlichen Keramik im Ostteil unserer Region deutet wohl auf die bessere Verbindungslage des westlichen Bereichs zwischen Zentralanatolien und dem oberen Euphrat hin.

Die Hethiter sind, neben der einheimischen Bevölkerung und den Assyrern, zweifellos ein Teil des Wirtschaftssystems und der Sozialstruktur Anatoliens in dieser Zeit gewesen. Obwohl keine sicheren Belege vorliegen, die die Einwanderung der Hethiter nach Anatolien genauer zu datieren erlauben, sollten sie eine Assimilationsphase durchgemacht haben, bevor ilire Existenz in der kulturellen Entwicklung und in den geschichtlichen Ereignissen Anatoliens bemerkbar wurde[68].

Die erste Phase der assyrischen Handelskolonien, die rund vier Generationen gedauert haben soll, ist um etwa 1900 V. Chr. in Brandkatastrophen zu Ende gegangen [69]Da die spatere Phase kaum kulturelle Unterschiede aufweist und weil das alte Handelssystem weitergeführt zu werden scheint, haben wohl die politischen Ereignisse in der Mittelbronzezeit die Sozialstruktur Anatoliens nicht viel verändert. Neben den hethitisehen Personennamen in den Tontafeln der spateren Pliase der assyrischen Handelskolonien deutet auch die Erwähnung Anittas, des Königs von Ku؛؛ar, über die Zerstörung einiger Handelsstationen[70] auf Kampfhandlungen zwischen den lokalen Feudalherrschaften und den hethitisehen Herren hin, die die Macht zu ergreifen bestrebt waren. Diese neue politische Macht soll das Ökonomische System geschwächt haben.

SPÄTBRONZEZEIT

Siedlungen

Der Anzahl der Siedlungen in der Spätbronzezeit weicht geringfügig von der der Mitteilbronzezeit ab. Die 29 Ortslagen, von denen spätbronzezeitliche Keramik aufgesammelt wurde (s. Karte 7), machen etwa 15,5 % der untersuchten Orte aus. Einer der nennenswerten Unterschiede zwischen den beiden Perioden des 2. Jt. V. Chr. ist, daß die Zahl der kleinen Siedlungen zunahm (s. Graplrik 3). Drei der großen Ortschaften weisen eine Befestigungsmauer um ihre Terrassensiedlungen auf. Auf fünf der spater mit Burgen überbauten Orte ist spätbronzezeitliche Keramik belegt.

Der Anzahl der Siedlungen auf den Plateaus und in den Talern scheint gleich zu sein (s. Graphik 5-6). In etwa 2/3 der spätbronzezeitlichen Orte ist Keramik auch schon aus der Mittelbronzezeit belegt. Dies bedeutet, daß ein großer Teil der mittelbronzezeidichen Dörfer tmd Städte auch in der darauffolgenden Zeit besiedelt waren. Nur 6 der mittelbronzezeitliclren Siedlungen sind in der Spätbronzezeit nicht wiederbesiedelt worden. Die dünne Besiedlung im Ostteil der oberen Kizrhrinak-Region verglichen mit dem westlichen, scheint für beide Perioden des 2. Jt. V. Chr. zu gelten. Im westlicher, Bereich liegen 6 mal so viele Ortschaften wie im östlichen.

Die möglichen Verbindungen zwischen den Siedlungen (s. Schema 3) deuten auf nähere Beziehung der westlich von Hafik gelegene Orte zueinander hin. In diesem Gelände spiegeln die Ortslagen auf den Hangen und die auf den Plateaus eventuell zueinander gehörende Gruppen wider. Die im Tal östlich von Hafik gelegenen 3 Siedlungen scheinen mit einem Weg entlang des Kızılırmak nach Westen verbunden gewesen zu sein.

Wie es auch in der Mittelbronzezeit der Fall war, scheinen die Orte zwischen Şarkışla und Gemerek ebenfalls Verbindungsstationen auf dem Weg zur Kayseri-Ebene zu sein. Zieht man eine Linie zwischen den beiden Stadtanlagen Kayalipinar im Kızılırmak-Tal und Kuşaklı bei Altinyayla, so weisen die Verlängerungen auf eine Verbindung zwischen dem nordwestlich gelegenen Hatti-Land und der südöstlich gelegenen Malatya-Ebene (über dem Tohmaçay) hin.

Kleinfbnde

Die spätbronzezeitliche Siedlungen wurden anhand der meistens hellbraunen Keramik identifiziert, die verschiedene Farbvariationen aufweist. Diese Keramik Läßt sich mit der, aus den zentralanatolischen Siedlungen der hethitischen Großreichszeit[71] und mit der gleichzeitigen Keramik des oberen Euphrat-Gebietes[72] vergleichen. Die atts den hethitischen Zentren bekannte charakteristische Keramik wurde in einigen Siedlungen des oberen KzhrmakGebietes festgestellt[73].

Vier im Museum in Sivas inventarisierte Ärmchenbeile gleichen den levantinischen Beilen aus der ersten Hälfte des 2. Jt. V. Chr., die in der hethitischen Großreichszeit häufiger vorkommen[74]. Eine Axt mit vier Wulstbändern auf dem liinten erweiterten Schaftloch[75] aus dem 2. Ji. V. Chr. und eine weitere mit vier Spitzen am Irinteren Teil des Schaftlochs[76], die den Äxten der letzten Jahrhunderte des 2. Jt. V. Chr. aus dem Zagros-Gebiet gleicht, deuten auf entwickelte Metallverarbeitung im oberen Kızılırmak- Gebiet hin.

Der Hortftrnd aus Şarkışla setzt siclr zusammen aus folgenden bronzenen Gegenständen aus der hetliitischen Großreichszeit: 9 Pferdetrensen, 5 Ärmchenbeile, 3 Tüllenlanzenspitzen, 1 Schaftlochbeil, 7 Sclialen - zwei mit hethitischen Hieroglyphen - und eine Zeremonialaxt mit Reliefdarstellungen aus den 14.-13. Jh. V. Chr. [77]

Ein goldener Siegelring aus Yarhisar tragt den Namen des Mundschenks “Muwatta” in hethitischer Hieroglyphenschrift[78]. Dieses Stuck kann durch die Vergleichsbeispiele aus Boğazköy, Ugarit und Konya Karahoyuk in das 14.-13. Jh. V. Chr. datiert werden. Dieser Siegelring bezeugt die Anwesenheit eines hohen Beamten auf dem südwestlichen Plateau des oberen Kızılırmak- Gebietes.

Siedlungsgeschichte

In der Mitte des 2. Jt. V. Chr. begann erneut eine Kälteperiode. Die Pollendiagramme weisen neue Obstbaumsorten um etwa 1500 V. Chr. (3200 B.p.) auf. Diese neuen, palynologisch festgestellten, Verhältnisse deuten auf geänderte Umweltbedingungen im liethitischen Großreich hin[79].

Nach dem Ende der assyrischen Handelskolonien schufen die Hethiter eine zentrale Macht in Anatolien. Das obere Kızılırmaktal - das hethitische "Marantia"[80] - war nun von den folgenden Landern umgeben: dem nordwestlich gelegenen "Hatti-Land”, dem nordöstlich gelegenen “Azzi- Hayasa” und dem am oberen Euphrat gelegenen "Meliddu / Maldiya[81]. Das obere Kizrhrmak٠G٥biet soll in der hethitischen Zeit das "Obere Land” gewesen sein[82]. Nach hethitischen Quellen soll dieses "Obere Land” von Zeit zu Zeit unter den Angriffen der Kaska und der Hayaa gelitten haben. Der bislrer einzige Ort innerhalb unserer Region, dessen hethitischer Name bekannt wurde, ist “Sarissa” in Ku؛akli bei Alunyayla[83].

Die Zahl der spätbronzezeitlichen Siedlungen auf den Plateaus ist jetzt etwa doppelt so groß wie die in den Talern. Dies deutet, wie auch in der Mittelbronzezeit, darauf hin, daß mehr Ortschaften auf den besser zu verteidigenden Plateaus gegründet worden waren[84]. Die nahe Lage der kleineren Siedlungen zu den größeren läßt auf ein Verwaltungssystem schließen, in dem mehrere kleinere Orte zu einem großen gehören scheinen.

In dieser Zeit sollen die Nahrungsmittel infolge des kälteren Klimas wieder knapper geworden sein, so daß einige Maßnahmen zur Nahrungsmittelversorgung und Lagerung sowie zur Verteidigung getroffen worden waren. Die monumentalen Magazine der großen hethitischen Städte liegen entweder um die Tempel oder in den Palästen, woraus auf eine staatliche Nahrungsmittelbewirtschaft zu schließen ist, die wohl hauptsächlich für Hofbeamte, Priester und Heer gewesen zu sein scheint[85].

Einige Texte aus der hethitischen Großreichszeit erwähnen mehrere Hungersnöte[86]. Obwohl die meisten Texte chronologisch schwer eingeordnet werden können, sollen doch einige von ihnen auf Hungersnote im 15. Jh. V. Chr. in den Regierungszeiten der Könige Suppiluliuma I und Amuwanda hinweisen, wahrend andere im 13. Jh. V. Chr. von Hungersnöten in den Regierungszeiten von IJattuili III und Amuwanda III sprechen: zu der Zeit hat der hethitische Staat Getreide aus Ägypten importieren müssen. Allerdings wurde im Paragraph 166 der hethitisehen Gesetze, die zu den mildesten des alten Orients gehören[87], für Aussaat auf einem schon bestellten Feld die Todesstrafe vorgesehen: in Preislisten dieser Gesetze scheint Weizen einer der teuersten Nahrungsmittel zu sein. Solche Texte deuten ebenfalls auf einen Mangel an Ackerbauprodukten hin.

In der Spätbronzezeit wurden Wasserbassins und Zistemen in die Felsen der hethitisehen Hauptstadt eingemeißelt sowie Viadukte und einige Damme gebaut[88]. Der hohe Stand der Hethiter in der Metallverar- beitungstechnologie ermöglichte den Hethitern trotz ungünstiger Umweltbedingungen ein Großreich zu gründen. Als Schutz gegen Plünderer können die Maßnahmen zur Gründung größerer und besser befestigter Stadtanlagen und zur Entwicklung besserer Befestigungssysteme sowie besserer Waffen interpretiert werden.

Die Befestigungssysteme in den großreich zeitlichen Zentren Anatoliens und Nordsyriens sind viel entwickelter als die der Mittelbronzezeit[89]. Anlage und Ausbau ziemlich großer Städte sind auch als ein Bestandteil imperialer Politik zu beuachten. In unserem Untersuchungsareal sind Kayalrprnar im KizilırmakTal, Kuşakı[90]bei Altrnyayla und Havuz im Quellgebiet des Tohmaçay befestigte Stadtanlagen mit spätbronzezeitlicher Keramik. Diese Städte liegen zwischen dem Kz Irmak-Bogen, dem Kemgebiet der Hethiter, und der Malatya-Ebene (s. Karte 7): auch dies weist auf eine Direktverbindung zwischen Zenualanatolien und dem oberen Euphrat hin.

Der Zunahme von Burgen am oberen Kizthrmak deutet darauf hin, daß die Städte, wie es auch in Boğazköy der Fall ist[91], und die wichtigsten Verbindungswege gegen Angriffen und gegen Aufständen zusätzlich geschützt werden sollten.

Die territoriale Ausdehnung von Königtümern steht in Vorderasien in enger Verbindung mit der Sicherung von Nalrrungs- und Rohstoffquellen sowie des Handelsverkehrs. Wahrend dieser Wachstumsphasen satrgt das große Königtum kleinere Konigtumer auf, bis zur maximalen Ausdehnurrg als Großreich (s. Tabelle 4) [92]. Die kleineren Konigtumer waren durch Vasallenverträge dazu gezwungen, dem Großkonig Soldaten, Nahrungsmittel und Rohstoffe zu lieferns[93]: auch die Personen, denen der Großkonig Land zur Bewirtschaftung übergab, hatten ähnliche Verpflichtungen. Durch “Steuern" und “Tribute”’ [94] aus den eroberten Landern konnte siclr die Imperialmacht Nahrungsmittel und Rohstoffe verschaffen, lagern und gezielt wieder verteilen: so wurde die Macht der großen Könige gegenüber ihren Rivalen stabiler. Auf diese Weise wuchs die politische Macht der großen Könige[95].

Das auf feudale Strukturen gestützte Irethitische Großreich uaf einige Maßnahmen, mit denen der Großkönig potentiellen Rivalen die Handelswege in Richtung Levante versperrte. In dem Vasallenvertrag zwischen Tudhalia IV tmd dem Amurri terkönig Saugamuwa steht einen Paragraph, der assyrischen Händlern den Weg durch Amurru versperren sollte[96]. Im Gegensatz zur Politik mit Kleinstaaten schlossen einige hethitische Könige Friedensverträge mit Babylonien und Ägypten[97], ihren potentiell gleichstarken Rivalen. Manche, mit den politischen Praktiken dieser Zeit unzufriedene kleine Könige vereinigten sich gegen den Hethiterkönig; diese Bündnisse scheinen von Zeit zu Zeit Erfolg gehabt zu haben[98].

EISENZEIT

Über den Zusammenbruch des hethitischen Großreiches um 1200 V. Chr. herum liegen unterschiedliche Ansichten vor[99]. Die über lange Zeit vorherrschende Auffassung erklärt den Zusammenbruch des hethitischen Reiches mit der sog. “Seevölkerwanderung". Unter dem Sammelbegriff “Seevölker” werden Menschen verschiedener Gruppen zusammengefaßt, die ausgelöst von klimatischen Veränderungen (Trockenheit) in den Steppen, in das Kulturland eingebrochen sein sollen. Eine andere Ansicht führt die politische Auflösung des hethitischen Staates auf unterbrochene Autorität in den von den Hethitern kontrollierten Gebieten zurück. Wie oben besprochen, überzogen die hethitischen Könige ihre Vasallen mit schweren Steuerlasten. Sie sammelten (wenn immer möglich, jährlich) reiche Tribute aus den eroberten Landern bzw. verbrannten die Ernte der Besiegten auf der Stelle, wenn sie sie nicht mitnehmen konnten. Dieser Vorgang verniclrtete die Nahrungsquellen der Landbevölkerung, die wegen der ungünstigen Umweltbedirrgungen sowieso unter Nahrungsmangel litt. Aus diesen Griinden wurde die Landljevölkerung geradezu gezwungen, in Städte abzuwandern bzw. zur Wander-Viehwirtschaft Überzugellen, um sich neue Nahrungsquellen zu erschließen[100]. Durclr diesen massiven Strukturwandel soll sich die, für den hethitischen König als Jahressteuer bestimmte Tributleistung reduziert haben, die ja erst einmal von der Landbevölkerung in Form von Agrarprodukten erwirtschaftet worden sein mußte, bevor sie als direkte Nahrungsmittellieferung oder umgetauscht, beispielsweise in Edelmetallerzeugnisse, als Tribut abgeliefert werden konnte. Auch die Unzufriedenheit gegenüber der zentralen Regierung soll sich auf diese Weise verstärkt haben (s. Tabelle 5). Dieses Situation ist wohl einer der wichtigsten Gründe gewesen, der das Ende des hethitischen Großreiches beschleunigte.

Es liegen wenige schriftliche Quellen über die historischen Ereignisse dieser Periode - der Früheisenzeit - vor. Einige archäologische Funde und Beftmde aus dieser Zeitspanne weisen große Veränderungen innerhalb des Soziallebens auf[101]: sie wurden bei Ausgrabungen in Zentralanatolien (Gordion, BogazkOy-BUyUkkaya, Kaman-Kalehöyük) [102]٥ und im oberen Euphrat-Gebiet [103] entdeckt. Es handelt sich dabei um einfache Architektur und handgemachte Keramik mit grobem und unsorgfältigem Malmuster. Letztere kommt auch in 9 kleineren Siedlungen in den mittleren und östlichen Bereichen der oberen Kızılırmak-Region und auf den südlichen Plateaus vor[104]. Die handgemachte und mit Buckeln verzierte friiheisenzeitliche Keramik ist ebenfalls in einigen Orten belegt.

Die Oberflächenbegehungen in unserer Forschungsregion ergaben keine befriedigenden Beftmde über die kulturelle Struktur der Periode nach dem Zusammenbruch des hethitischen Großreiches. Die Existenz der handgemachten friiheisenzeitlichen Keramik, die der aus Zentralanatolien und der vom oberen Euphrat ähnelt, läßt ähnliche Strukturen im oberen KizrhrmakGebiet vermuten. Die eisenzeitliche Keramik ist hier lediglich durch vereinzelte Scherben belegt; dies erschwert die Klassifizierung früheisenzeitlicher Ortschaften. Die "Mitteleisenzeit" wurde im oberen Kızılırmak-Gebiet in zahlreichen Siedlungen festgestellt; es handelt sich dabei um die, aus mehreren Ausgrabungen in zentralanatolien bekannte Kultur.

Siedlungen

Die Anzahl der Siedlungen, auf denen mitteleisenzeitliche Scherben aufgesammelt wurden (s. Karte 8), ist etwa so groß wie die der Frühbronzezeit. 42 Ortschaften (26 %) weisen Keramik dieser Zeitstufe auf.

Die Hälfte dieser Fundplätze sind Hügel; 60 % von ihnen große und 40 % kleine (s. Graphik 4). Die meisten Siedlungen liegen auf den Plateaus (s. Graphiken 5-6).

Die andere Hälfte der Orte mit eisenzeidicher Keramik liegen meistens auf schwer erreichbaren Gipfeln. Die Zahl dieser Burgen ist etwa 4 mal größer als die, in denen Scherben der Spätbronzezeit zutage kamen. Etwa 2/3 dieser Burgen liegen im Kızılırmak-Tal, während 1/3 die nördlich gelegenen Nisrmhrmak-, Cebinirmak- und Kahnirmak-Täler sowie das südlich gelegene Tecenrmak-Tal schützt.

In dieser Zeit scheint der ösdiche Bereich unseres Gebietes dichter besiedelt gewesen zu sein als im 2. Jt. v. Chr. Die möglichen Verbindungswege (s. Schema 4) weisen ein ähnliches Bild auf, wie das der früheren Perioden: Eine Fernstraße verläuft durch das mittlere Kızılırmak- Gebiet zum oberen Euphrat; die Verbindung zur Kayseri-Ebene scheint weiter genutzt worden zu sein. Diese Wege, die aufgrund der topographischen Struktur durch enge Täler führen, verbinden Ortschaften, die als Bürge und Hangsiedlungen gegründet worden waren.

Kleinfunde

Die hellbraune Scheibenware der frühen mitteleisenzeitlichen Phase (etwa 9.-7. Jh. v. Chr.) mit schwarzen oder roten geometrischen Mustern sowie Hirschdarstellungen in Form von Schattenrissen[105] ist besonders im wesdichen Bereich des oberen Kızılırmak-Gebietes reichlich belegt[106]. Diese im östlichen Teil seltener vorkommende Ware nimmt zum Euphrat immer mehr ab[107]-Die Scherben aus der Umgebung von Yldizeli, die zur spateren Phase dieser Zeit (etwa 7.6. Jh. V. Chr.) gehgren[108], weisen Malmuster auf einem creme-farbigen Untergrung auf, deren Vergleichsbeispiele in Zentralanatolien zu finden sind.

In 6 Siedlungen der westlichen Region kommen Scherben mit grauem Überzug vor, der zum Teil geglättet worden ist. Diese, in Zentralanatolien häufig anzutreffende Keramik ist, ähnlich wie bei der bemalten Ware, im Osten seltener belegt.

Einige Fiebeln im Museum in Sivas, deren Fundorte unbekannt sind, lassen sich mit denen aus Nordsyrien und solchen aus der Levante[109] sowie mit den “phrygischen" Fiebeln vergleichen. Unsere Stucke und eine in der Umgebung von Yildizeli gefimdene Doppelnadel[110] sind weitere Beispiele, die darauf hindeuten, daß dieses Gebiet im 8.-7. Jh. V. Chr. ein Teil der zentralanatolischen Kultur gewesen ist.

Siedlungsgeschichte

In der ersten Hälfte des 1. Jt. V. Chr. herrschte in Vorderasien ein kälteres Klima als das heutige. In dieser Zeit wurden in Anatolien neue Obstsorten, wie Kirschen und Pfirsische, kultiviert. Hirse - ein für kühle klimatische Verhältnisse besser geeignetes Getreide - scheint nun das Hauptprodukt agrarischer Tätigkeit geworden zu sein[111] Beides deutet auf eine landwirtschafdiche Entwicklung hin, die sich den kälteren klimatischen Bedingungen besser anzupassen sucht. Besonders die in Ostanatolien verbreitete landwirtschafdiche Anbauweise (terrassierte Felder, Staudämme und Bewässerungskanäle) vermittelt die agrartechnischen Innovationen, die in der urartäischen Zeit zum Fragen kommen[112].

In der Mitteleisenzeit blühten in Zentralanatolien der phrygische und in Ostanatolien der urartaische Staat. Das Territorium des etwa im Jahre 800 V. Chr. im SakaryaGebiet gegründeten phrygischen Königtums scheint auch die obere Krzihrmak-Region einzuschließen. In der ersten Hälfte des 1. Jt. V. Chr. lag unsere Forschungsareal zwischen dem Land “Tabal” in der Kayseri- Ebene[113]und dem spathethitischen Königtum “Milid” in der Malatya- Ebene[114]. Der Staat “Tabal" erstrechte sich südlich des Krzihrmak-Bogens bis zum Taurus und seine östliche Grenze reichte bis nach Gürün im Quellgebiet des Tohmaçay[115] es liegen keine Informationen darüber vor, zu welchem Land die obere Kızılırmak-Region in dieser Zeit gehörte.

Im 1. Jt. V. Chr. scheinen zum Teil große Siedlungen bestanden zu haben, in denen sich ein Großteil der Bevölkerung konzentrierte. Etwa 28 % der eisenzeitlichen Orte scheinen auch schon in der Spätbronzezeit besiedelt gewesen zu sein, da in 12 unserer Städte sowohl eisenzeitliche, als auch spätbronzezeitliche Keramik vorkommt.

Die Lage der Siedlungen auf Burg-älinlichen Gipfeln bzw. an den Hangbereichen höheren Plateaus deuten darauf hin, daß die Siedlungen vor Angriffen geschützt werden mußten. Auch im phrygischen Zentralanatolien sind zahlreiche Burganlagen und befestigte Siedlungen gegründet worden"[116]. Ein älrnliches Bild firrdet sich auch in Urartu. Etwa 4/5 der urartaischen Siedlungen zwischen dem oberen Euphrat und dem Urmia- Becken sind Burganlagen[117].

Es liegen zwar keine Beweise über die Anwesenheit von Kimmerern oder Skythen, die enva um 700 bzw. 600 V. Chr. nach Anatolien kamen, am oberen Kızılırmak vor, doch deuten einige Pfeilspitzen"[118] aus dem Kelkit- Einzugsbereich auf die Anwesenheit dieser Reiterrromaden in den nördlichen Nachbarregionen hin. Es kann vermutet werden, daß die Siedlungen am oberen Kızılırmak vor Plünderungszügen nomadischer Volker geschützt werden sollte.

ERGEBNISSE

Die Umweltbedingungen und menschlichen Aktivitäten beeinflussen die Lebensweise der Menschen, ihre Siedlungsformen und das sozio-Ökonomische System dieser Gesellschaft (s. Tabelle 1). Die Siedlungen am oberen Ktzilirmak innerhalb der in dieser Arbeit behandelten Zeitabschnitte spiegeln den Einfluß unterschiedlicher Faktoren auf die Lebensweise der Menschen.

  1. Der Mensch, der noch keinen hohen technologischen Stand erreichte, ist ohne Zweifel am meisten von den klimatischen Veränderungen beeinflußt, die auf die Nahrungsgewinnung positiv bzw. negativ wirkten. Die Menschen wählten von Zeit zu Zeit unterschiedliche Strategien, um sich den unterschiedlichen Umweltbedingungen anzupassen. Die über ausreichende Nahrungsquellen verfügenden Gesellschaften wurden zu Wohlstandsgesellschaften, im Gegensatz dazu waren die auf Wander- Viehzucht angewiesenen Menschen kontinuierlich auf Nahrungssuche.

    Die Forschungen über den Ozeanspiegel und die palynologischen Untersuchungen ergaben, daß nach dem sog. “klimatischen Optimum" im 4. Jt. V. Chr. die Welt zwei wichtige Umweltskrisen erlebte: die eine nach dem Anfang des 3. Jt. V. Chr. und die andere nach der Mitte des 2. Jt. V. Chr. In dem weiten Raum von der unteren Donau bis zum Kaukasus, der die nördliche Hälfte Anatoliens in sich schließt, Irerrschten in der Frühbronze- und in der Früheisenzeit ähnliche klimatische Verhältnisse, mit der Folge, daß die Wirtschafts- und lebensweise (überwiegend Wanderviehwirtschaft), die Architektur (kleine einfache Bauten) und der technologische Stand (handgemachte Keramik) ein ähnliches Bild aufweisen (s. Tabellen 2 und 5). Die Umweltbedingungen in beiden Epochen beeinflußten nicht nur die Ackerbauerträge negativ, sondern zwangen daruberhinaus die meisten Menschen in den Steppengebieten zur Wanderung in die Ebenen bzw. zu einen mobilen Wirtschaftsform und Ihensweise.

    Eine große Zahl frühbronzezeitlicher Siedlungen innerhalb des oben erwähnten weiten geographischen Bereiches, in dem auch das obere Krz 1 rmak-Gebiet liegt, besteht aus kleineren, dicht beieinander liegenden Ortschaften, was teilweise auf eine mobile مملbensweise hindeutet (s. Tabelle 2). Aufgrund der Oberflächenbegehungen sind unsere Informationen über die früheisenzeitlichen Orte in unserem Untersuchungsareal noch ergänzungsbedürftig (vor allem durch Ausgrabungen); es scheint auch in der Früheisenzeit nur kleine Siedlungen gegründet worden zu sein (s. Tabelle 5).

  2. Stein- und Solesalze, die hauptsächlich zur Konservierung der Lebensmittel benötigt werden, Erzlagerstätten und Steinvorkommen für die Waffen- und Geräteproduktion sind die wichtigen Rohstoffe, die das Leben der prähistorischen Menschen stark beeinflußten. Diese Rohstoffe führten in Verbindung mit Erfahrung zu technologischen Entwicklungen, die nicht nur den Lebensstandart der wohlhabenderen Gesellschaftschichten erhöhte und das Leben der Menschen bei ungünstigeren Umweltbedingungen erleichterte, sondern beeinflußten auch die Wirtschaftsform der Menschen sowie ihre Sozialorganisation und das politische Gleichgewicht in kleineren geographischen Zonen bis hin zu überregionalen Einheiten (s. Tabelle 1). Die Rohstofflager am oberen Kızılırmak (s. Karte 3) deuten auf eine potentielle technologische Entwicklung der dortigen Bevölkerung hin, die durch Ausgrabungen festzustellen wäre.
  3. Während der verschiedenen Phasen der Bronzezeit scheinen die technologischen Fortschritte die Wirkung der von Zeit zu Zeit auftretenden ungünstigen klimatischen Veränderungen gemildert zu haben, da die Sozialstruktur Anatoliens in diesen Epochen sich kaum verändert zu haben scheint (s. Tabellen 3 und 4). In diesen Zeiten wurde die Technologie so verbessert, daß beispielsweise architektonische Hochleistungen, wie Monumentalbauten (Paläste, Tempel) entstanden. Die Staudämme und Bewässerungskanäle sowie die für die damaligen klimatischen Verhältnisse besser geeigneten Bauwerke mit starken steinernen Mauern der hethitischen Großreichszeit und der späteren urartäischen Städte sollen diesen Staaten geholfen haben, schwierige Zeiten zu überleben. Um die Menschen und ihre gelagerten Nahrungsmittel zu schützen, sind besonders in der hethitischen Großreichs- und in der urartäischen Zeit große befestigte Städte und Burganlagen gegründet und die Waffentechnologie weiterentwickelt worden (s. Tabelle 4).
  4. Die aus den am oberen Kızılırmak untersuchten Orten aufgesammelte handgemachte und scheibengedrehte Keramik und die aus diesem Gebiet stammenden Metallgegenstände deuten darauf hin, daß hier sich die gleiche technologische Entwicklung vollzog wie im übrigen Anatolien.

  5. Das nach der Kälteperiode im 3. Jt. v. Chr. in Vorderasien herrschende feuchtere und wärmere Klima führte zu verstärktem Ackerbau, zu Bevölkerungs- und Kapitalwachstum. Durch die, aufgrund der vorhandenen Erfahrung, entwickeltere Technologie (Töpferscheibe, Metallurgie) stieg der Rohstoffbedarf, der zu entwickelteren Handelsbeziehungen führte. Der Bedarf an Arbeitskraft führte zu Bevölkerungswachstum in den Städten.
  6. In dieser Zeit entwickelte sich in Anatolien eine Sozialstruktur; die Sozialklassen (Großgrundbesitzer, Händler, Handwerker) differenzierten sich aus, so daß man von Strukturen sprechen kann, die dem Feudalismus sehr ähnelten. Unter diesen Umständen sind größere und permanente Siedlungen gegründet worden (s. Tabelle 3). Dieses Struktur läßt sich am oberen Kızılırmak darin feststellen, daß kleinere Siedlungen in enger Beziehung zu einer großen liegen.

    Das etwa in der Mitte des 2. Jt. v. Chr. hervortretende kältere Klima führte zu Anpassungsmaßnahmen des bestehenden Feudalsystems der Art, daß eine größere Organisation geschaffen wurde - ein Großreich. Die Rh'alitäten mehrerer Großreiche veranlaßten jeden einzelnen dieser Staaten, die eigene politische Macht durch Vasallen und Bündnisse zu stärken, was den Einfluß der ungünstigen Umweltverhältnisse gemildert haben soll, und das wohl auch tat für die herrschende Schicht, nicht aber für die ausgeplünderten Vasallenstaaten. Die Großmächte waren in etwa gleich stark und deshalb gezwungen, Frieden miteinander zu schließen, so daß ein politisches Gleichgewicht zustande kam. Die so entstandenen Imperien wurden mit der Zeit durch die Revolten unzufriedener Vasallen geschwächt und fielen auseinander.

    Die für die hethitische Großreichszeit, die urartäische und phrygische Zeit sehr häufig belegten Burganlagen deuten auf Verteidigungs­maßnahmen hin, die wohl gegen Plünderungen (wie z. B. durch Ka؛ka und HayaSa), Migrationen (wie z. B. “Seevölker”) und Invasionen (wie z. B. Kimmerer und Skythen) Schutz bieten sollten.

    Obwohl die Verteilung der Siedlungen am oberen Kızılırmak und unsere Scherbenfunde von dort darauf hindeuten, daß dieses Gebiet Teil an der anatolischen Entwicklung genommen hat, kann im Rahmen dieser Arbeit keine detaillierte Auswertung der sozio-politischen Struktur in unserem Forschungsareal vorgenommen werden. Dazu müssen erst Ausgrabungen vorgenommen werden. Auch die bisher vorliegenden schriftlichen Quellen liefern nur unzureichende Informationen.

  7. Das Fehlen gut stratifizierten Ausgrabungsmaterials vom oberen Krzrhrmak hindert uns daran, unsere Oberfachenfunde vollständig auszuwerten. Aus diesem Grunde wird liier das nicht genau datierbare Material nicht herangezogen. Die hier vorgeführte Auswertung basiert auf Kleinfunden und Scherben 154 begangener Orte, die erst nach dem Abschluß der Geländebegehungen publiziert werden sollen. Die gewonnenen Ergebnisse müssen dann durch künftige Forschungen am oberen Kızılırmak vervollständigt werden. Derzeitige Vergleiche mit anderen Regionen Anatoliens erlauben den vorsichtigen Schluß, daß unsere Ergebnisse nicht viel geändert werden müssen. Da bisher innerhalb dieses Gebietes so gut wie keine Ausgrabungen stattgefiinden haben, sind diese dringend notig, um unsere hier vorgelegten Ergebnisse zu vervollständigen.

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Şekil ve Tablolar